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Donnerstag, 1. Februar 2007, 10.05 Uhr
Notizbuch
Vom Knecht zur Fremdarbeitskraft - Mariä Lichtmess einst und heute
München (ots)
Der Lichtmesstag am 2. Februar war auf dem Land früher ein wichtiges Datum. Denn nur an diesem Tag konnten Knechte und Mägde ihren Arbeitsplatz wechseln.
Als "Umschlagplatz" für das ländliche Personal dienten so genannte Ding- und Schlenkelmärkte, die um diese Zeit in größeren Orten stattfanden. Wenn man handelseins wurde, schloss man einen Vertrag, der ein Jahr galt - natürlich mündlich und mit Handschlag. Wollten die Magd oder der Knecht nach diesem Jahr weiter auf dem Hof bleiben und war der Bauer mit ihrer Arbeit zufrieden, setzte man sich - ebenfalls an Lichtmess - zusammen und verhandelte neu.
Dass es auf Bauernhöfen schon lange keine Knechte und Mägde mehr gibt, ergab sich vor allem aus der immer rasanteren Mechanisierung und Umstrukturierung der Landwirtschaft. Außerdem entstanden im Zuge der Industrialisierung neue, attraktivere Arbeitsplätze in den Städten.
Natürlich gibt es auch heute noch Personal in großen landwirtschaftlichen Betrieben, so genannte Fremdarbeitskräften, landwirtschaftlichen Angestellten mit monatlichem Gehalt, geregelter Arbeitszeit und gesetzlicher Kündigungsfrist. Und selbstverständlich wechseln die Nachfolger der Knechte und Mägde nicht mehr zu Lichtmess die Arbeitsstelle.
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