Bayerisches Fernsehen
Dienstag, 13. März 2007, 21.20 Uhr/ GLASKLAR
Liebe oder Lüge?
Fahnder ermitteln gegen Scheinehen
München (ots)
Morgens um sechs Uhr kommen die Kommissarinnen und Kommissare des K 214 mit einem Durchsuchungsbeschluss: Sie suchen nach Beweisen dafür, dass Ehepartner nicht in einer gemeinsamen Wohnung zusammenleben. Sie gehören zu einer eigenen Abteilung im Münchner Polizeipräsidium und ermitteln im Auftrag der Staatsanwaltschaft gegen Scheinehen. So werden Ehen genannt, die allein aus dem Grund geschlossen wurden, einem ausreisepflichtigen oder abzuschiebenden Ausländer ein Bleiberecht in Deutschland zu verschaffen. Dieser Königsweg der Schleusung wird immer mehr Mode, kostet allerdings die betroffenen Ausländer bis zu 35.000 Euro, die sie an die Schleuser und die Heiratsvermittler, die die Ehe organisieren, zahlen müssen.
Um Scheinehen aufzudecken durchsuchen die Kommissare Wohnungen. Finden sie dort keine Unterlagen des angeblichen Ehepartners, auch keine Kleidungsstücke oder ähnliches, dann kann es zu einer Anklage und Verurteilung kommen. Wer schon eine Aufenthaltserlaubnis hatte, muss mit Geldstrafe oder Freiheitsentzug rechnen, wer dagegen die Ehe eingegangen ist, um eine Aufenthaltserlaubnis zu erschleichen, mit seiner Abschiebung. Allein in München kommt es seit 2002 zu etwa 300 Scheinehe-Verfahren pro Jahr. Der Reporter Volker Hürdler von GLASKLAR begleitet für den Film "Liebe oder Lüge? Fahnder ermitteln gegen Scheinehen" die Kommissare bei ihren Ermittlungen.
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