Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 19. April 2007, 21.20 Uhr
laVita
Doppelleben
Moderation: Heike Götz
München (ots)
Wer träumt nicht davon, einmal aus der festgefahrenen eigenen Rolle auszubrechen und in einer Parallelwelt ganz andere Wege zu gehen? Statt Pantoffelheld der tolle Hecht zu sein? Statt als braver Angestellter seine Dasein zu fristen das Millionending zu drehen? laVita steht in dieser Sendung im Zeichen solcher "Doppelleben". Offensichtlich oder im Verborgenen, unterhaltsam oder kriminell spielen die Menschen, die laVita aus ihrem Leben erzählen lässt, ein Spiel zwischen Schein und Sein, Dichtung und Wahrheit.
Der Doppelgänger Das Alter Ego von Wolfgang Krebs hat gerade eine turbulente Zeit hinter sich, denn Krebs ist Doppelgänger des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Er parodiert ihn bei Theaterauftritten, Firmenveranstaltungen und privaten Events. Besonders bekannt wurde Krebs durch seine wöchentlichen Auftritte bei "quer" im Bayerischen Fernsehen, bei denen er am Schluss der Sendung Christoph Süß die Leviten liest. Zu diesem ungewöhnlichen Job kam er über Umwege, Krebs war nämlich ursprünglich Postbeamter. Heute verkauft der Doppelgänger im Hauptberuf erfolgreich Werbezeiten fürs Fernsehen - und ist außerdem Familienvater. Das eine Leben vom anderen zu trennen ist für Wolfgang Krebs gar nicht so leicht: Er leidet in politischen Krisen mit dem echten Stoiber mit und träumt sogar von ihm!
Die Hochstapler Über das Spiel, das Krebs mit den Zuschauern treibt, kann man lachen. Den Opfern des Spiels, das Hochstapler mit ihnen trieben, verging das Lachen. In Alexander Adolphs Dokumentarfilm "Die Hochstapler", der dieser Tage in die Kinos kommt, erzählen vier Männer von ihrem Spiel mit der Wahrheit: Aus Lügen haben sie sich Märchenwelten aufgebaut, mit Krediten ohne Sicherheiten, dem Verkauf von Häusern, die ihnen gar nicht gehören und diversen anderen Machenschaften. So haben sie sich Geld, Aufmerksamkeit und Ansehen ergaunert. Wie sie dabei vorgegangen sind, was sie dazu angetrieben hat und warum ihr Lügengebäude so lange getragen hat, erzählen sie im Film mit erstaunlicher Offenheit.
Liaison dangereuse Jahrelang war Konni die Geliebte von Herrmann. Damit seine Frau die Beziehung nicht entdeckte, standen Täuschungsmanöver auf der Tagesordnung, vom Kaschieren des Parfumgeruchs bis hin zu neuen Bettbezügen. Schließlich trennte er sich von seiner Frau, seitdem ist er mit seiner ehemaligen Geliebten zusammen. Ein Happy End? Lisa steckt noch mittendrin im Geflecht aus Lügen, Verletzungen und Schuldgefühlen. Sie liebt einen verheirateten Polizisten mit zwei kleinen Kindern. Seine Familie will er nicht verlassen, doch mehr und mehr entwickeln sich Gefühle. Was für die 23-Jährige als abenteuerliches Spiel begann, wird mit der Zeit stressig und nervenaufreibend. Sollen sie sich nicht doch lieber trennen? Der Kopf sagt ja, der Bauch sagt nein. Eins wird am Ende klar: Die Rolle der Geliebten hat einen Preis: Vertrauen - das sagen beide Frauen - ist für sie zum Problem geworden.
Second Life Eine Art Doppelleben führen auch die Menschen, die in der Internet-Parallelwelt Second Life als künstliche Person in der virtuellen Welt als "Stellvertreter" agieren. Lothar Obermeier, im echten Leben Maschinenbautechniker, ist hier besser bekannt als Coani Bryner. Er betreibt den Bavarian Shirt Shop, in dem der virtuelle Bayer die notwendige Grundausstattung findet. Und wer will, kann sich sein Shirt sogar in die reale Welt liefern lassen! laVita trifft den IT-Begeisterten - online in Second Life und in der Realität. Denn als Vater dreier Kinder muss Lothar Obermeier im ersten Leben mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen. Da tut es ab und zu ganz gut, mal kurz via DSL-Anschluss "davonzubrowsen"...
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