Deutsche ziehen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs besseren Straßen und Autobahnen vor
Meinungsumfrage des ARD-Politikmagazins "Report Mainz"
"Report Mainz", 9.1., 21:45 Uhr im Ersten
Mainz (ots)
Die Deutschen ziehen den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel dem Bau neuer Straßen und Autobahnen vor. Das geht aus einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage im Auftrag des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" und des SWR-Bürgertalks "mal ehrlich ..." hervor. In der Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut "infratest dimap" sprachen sich 42 Prozent der Befragten für mehr öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus. Nur 22 Prozent wünschen sich mehr und bessere Straßen und Autobahnen. Sogar 70 Prozent der befragten Deutschen würden der Umfrage nach häufiger auf das Auto verzichten, wenn die ÖPNV-Angebote verlässlicher, bequemer und preiswerter wären.
Im Interview mit "Report Mainz" fordert die Münchener Stadtbaurätin Prof. Elisabeth Merk die künftige Bundesregierung auf, mehr Mittel für öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung zu stellen: "Wir geraten an unsere Grenzen der Leistungsfähigkeit. Also ich sehe das als eindeutige Aufgabe der neuen Bundesregierung, für den öffentlichen Nahverkehr wirklich etwas zu tun. Dazu brauchen wir mehr Mittel vom Bund", so Merk.
Weiter kritisiert die Münchener Stadtbaurätin, dass Planungsvorhaben im öffentlichen Nahverkehr oft viel zu lange dauern würden. "Ich kann das gut verstehen, dass viele drängen, dass die Sachen schneller gehen müssen. Und wenn wir überlegen, dass wir über die zweite Stammstrecke in München ja auch mehr als 15 Jahre diskutiert haben, dann ist das definitiv zu lang. Das hat mit vielfältigen Dingen zu tun und ich glaube, das ist auch eine Frage von Bürokratie und politischem Entscheidungswillen, diese Zeitspannen einfach kürzer zu setzen", so Merk im Interview mit dem ARD-Politikmagazin.
Wie "Report Mainz" und "mal ehrlich ..." weiter berichten, plädieren in der Umfrage lediglich sechs Prozent der Befragten für autofreie Innenstädte. Insgesamt hat "infratest dimap" Anfang Januar 1006 Wahlberechtigte in Deutschland am Telefon nach einer repräsentativen Zufallsauswahl befragt.
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