Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V.
Responsible Care Wettbewerb der chemischen Industrie in Baden-Württemberg: Umweltschutz und Nachhaltigkeit fangen in der Ausbildung an
Evonik Industries und Sto AG als Landessieger ausgezeichnet (BILD)
Baden-Baden (ots)
Das Spezialchemie-Unternehmen Evonik Industries, Rheinfelden, und die Sto AG, Stühlingen, Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen, wurden am Donnerstag vom Verband der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI) im Rahmen des "Responsible Care Wettbewerbs" 2013 ausgezeichnet. Ihre herausragenden Projekte zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit wurden von der Jury des Wettbewerbs mit dem Landessieg belohnt.
"Nachhaltigkeit gehört unverzichtbar zur Chemie"
Für Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des VCI Baden-Württemberg, zeigt das Ergebnis des Wettbewerbes eines sehr deutlich: "Nachhaltigkeit gehört unverzichtbar zur Chemie. Unsere Unternehmen leben das. Sie stehen für eine saubere und bewusste Produktion mit nachhaltigen Produkten. Dabei bleiben wir nicht stehen - das zeigen die vorbildlichen Projekte, die wir ausgezeichnet haben."
Am baden-württembergischen Responsible Care-Wettbewerb konnten sich die 321 Mitgliedsunternehmen des VCI beteiligen. Die Jury bestand aus dem Wissenschaftsjournalisten und TV-Moderator Ingolf Baur, Uwe Bruchmüller, stellvertretender Landesbezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Jürgen Lochner, Vorstandsmitglied des VCI Baden-Württemberg. Im Rahmen des internationalen Jahres der Chemie 2011 hatte der VCI beschlossen, den Wettbewerb jährlich auszuschreiben.
Brancheninitiative "Chemie hoch 3"
Umweltschutz und Ressourcenschonung sind fest verankert in der chemischen Industrie. Mit der Initiative "Chemie hoch 3" (http://www.chemiehoch3.de) machen sich der VCI, die Arbeitgeber und die Gewerkschaft der Branche für eine nachhaltige Entwicklung stark. Damit soll das verantwortliche Handeln in der Chemie vom kleinen Betrieb bis zum großen Konzern gefördert werden. Mit der Initiative "Chemie hoch drei" haben die Partner den gesellschaftlichen und politischen Dialog aufgenommen. Auch das internationale Programm der Branche "Responsible Care" (http://www.responsible-care.de) fließt in die Initiative ein.
Die ausgezeichneten Projekte
Evonik Industries, Rheinfelden: Nachhaltige Weiterbildung
Das Engagement hat eine lange Tradition - und kommt gut in Fahrt: "Walk the Future" ist ein Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsparcours für Auszubildende der Evonik Industries in Rheinfelden. "Seit vielen Jahren sind Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Arbeitssicherheit wichtige Themen am Standort und in der Ausbildung von technischen, naturwissenschaftlichen und auch kaufmännischen Auszubildenden" hält Peter Dettelmann, Standortleiter der Evonik Industries, Rheinfelden, fest. Regelmäßig hat die Ausbildung eigene neue Projekte dazu entwickelt - zuletzt "Walk the Future". Dieses Projekt ist nun fester Bestandteil der Ausbildung am Standort Rheinfelden.
In berufsübergreifenden Gruppen erarbeiten sich die Azubis zwei Tage lang Themen im Werk und darüber hinaus. Von Gewässerschutz und Luftreinhaltung über Abfallrecycling und Wärmerückgewinnung bis hin zum globalen "Verschwendung vermeiden" reichen die Aufgabenstellungen an den sechs Stationen, die mit Hilfe von GPS-Geräten angelaufen werden. Im Gespräch mit Experten auf den einzelnen Gebieten können die jungen Erwachsenen ihre Erfahrungen diskutieren. Zum Abschluss schaffen sie einen "Nachhaltigkeitsmarktplatz", auf dem sie mit Rollenspielen, Marktständen und Ausstellungsstücken ihre Ergebnisse präsentieren. Zum Besuch des Marktes und zu Diskussionen werden die Beschäftigten der Evonik, andere Auszubildende, der Betriebsrat , die Jugendvertreter, die Nachhaltigkeitsexperten und die Standortleitung Rheinfelden ebenso wie die Eltern der Azubis eingeladen.
"Erstmals im Mai 2013 haben unsere Azubis den Parcours "Walk the Future" durchgearbeitet. Und sie haben genau das erreicht, was wir uns gewünscht haben: Sie haben ihr Wissen vernetzt, neue Erkenntnisse gewonnen, Teamfähigkeit bewiesen und verstanden, worauf es bei Nachhaltigkeit ankommt. Da zählen der Weg genauso wie das Ergebnis. Es ist unser Ziel, das Gelernte weiterzugeben", so Bruno Rüttnauer, Leiter Aus- und Weiterbildung der Evonik Industries, Rheinfelden. "Wir haben vor, das erfolgreiche Konzept an anderen Ausbildungsstandorten der Evonik auszurollen" so Klaus Lebherz, Ausbildungsleiter Süd".
Sto AG, Stühlingen-Weizen: Zurück zur Natur
Die Auszubildenden der Sto AG in Stühlingen haben kräftig mit angepackt: in mehrmonatiger Arbeit haben sie einen Weiher auf dem Unternehmensgelände für Mensch und Natur besser nutzbar gemacht. Der vorher nicht gepflegte und verwahrloste Weiher ist nun ein Naherholungsgebiet für die Mitarbeiter. Gleichzeitig ist er funktionierendes Biotop und Lehrstätte in Sachen Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit lokalen Partnern - Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Auszubildende eines Garten- und Landschaftsbauunternehmens - arbeiteten Auszubildende aller Fachrichtungen fast ein Jahr lang am Projekt. Dabei gestalteten sie die Planung, konkrete Konzeption und Durchführung selbst. Auch die Abstimmung mit der Sto-Geschäftsleitung übernahmen die Azubis in Eigenregie.
Entstanden ist ein Weiher, der sehr naturnah zum Erholen einlädt. Die Mitarbeiter des Unternehmens können ihre Mittagspause hier verbringen - und stören auf festen Wegen die Natur nicht. Sie können sich auf Schautafeln über die inzwischen wieder zahlreichen unterschiedlichen Pflanzenarten informieren. Auch Wildtiere wie Frösche haben sich schnell wieder angesiedelt.
"Wir möchten, dass unsere Azubis über den Tellerrand der Ausbildung hinausschauen. Da sich die Sto AG ökologischem Wirtschaften intern und mit ihren Produkten verbunden fühlt, ist Nachhaltigkeit für uns besonders wichtig. Ein Projekt wie der Sto Weiher, das buchstäblich 'lebt', bringt unseren Auszubildenden vieles näher: gemeinsame Projektarbeit, das Verständnis für fachfremde Abläufe und ein Bewusstsein für nachhaltiges Arbeiten", so Achim Happle, Leiter kaufmännische Ausbildung bei Sto.
Weitere Fotos der Preisverleihung
sind im Flickr-Stream der Chemie-Verbände Baden-Württemberg unter http://www.flickr.com/photos/chemiebw/sets/72157634790160912/ zu finden und für redaktionelle Zwecke frei zu nutzen.
Zum Verband der Chemischen Industrie Baden-Württemberg Der Verband mit Sitz in Baden-Baden ist die wirtschaftspolitische Interessenvertretung des Verband der Chemischen Industrie e.V.in Baden-Württemberg. Er hat in Baden-Württemberg zwei eigenständige Fachverbände: - den Landesverband Baden-Württemberg des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), und - die Bezirksgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL).
Im VCI Baden-Württemberg sind derzeit insgesamt 321 Mitgliedsunternehmen mit 82.500 Beschäftigten organisiert. Der Jahresumsatz betrug 2011 ca. 27,4 Milliarden Euro. Die größten Teilbranchen sind Pharma (35 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz (11 Prozent) sowie Körperpflege und Waschmittel (10 Prozent).
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