Bundeswehr-Sondernetze jetzt in das neue Weitverkehrsnetz integriert
BWI schließt zentrale Modernisierung dieser Netze schneller als gefordert erfolgreich ab
Meckenheim (ots)
Früher als im HERKULES-Vertrag festgelegt, schaltet die BWI die Sondernetze, Automatisches Führungsfernmeldenetz und Taktisches Richtfunknetz Flottenkommando, auf das neu aufgebaute IP-fähige Weitverkehrsnetz der Bundeswehr (WANBw) um. Das heißt für die meisten Nutzer dieser Netze: Verdoppelung der Übertragungsleistung bei höherer Ausfallsicherheit durch eine redundante Netz-Infrastruktur. Mit der Rückführung von rund 800 Soldaten in die Bundeswehr - davon etwa 270 allein aus den Sondernetzen - hat die BWI zudem dazu beigetragen, ein zentrales Anliegen der Bundeswehr im Rahmen des Transformationsprozesses umzusetzen: Entlastung der Soldaten von Nicht-Kernaufgaben und Konzentration der Bundeswehr auf ihre Kernfähigkeiten.
Die BWI hat die alten taktischen Netze vor dem vertraglich geplanten Zeitpunkt Ende 2010 auf eine neue Weitverkehrsnetz-Plattform überführt. Hierzu stellte sie schrittweise die Funktionalitäten und Leistungsmerkmale der Sondernetze in einem IP-fähigen Netz bereit. Über 1.600 Teilnehmer aus den früheren Sondernetzen nutzen nun die neue IT-Infrastruktur, um die Daten zu transportieren. Der Rückbau der Altsysteme läuft gegenwärtig und wird bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Das neue Weitverkehrsnetz für die Bundeswehr wurde mit seinen rund 6.000 km Glasfaserkabel doppelt ausgelegt. Vorteil für die Bundeswehr: Hohe Bandbreite und schnelle Übertragungsleistung mit bis zu 2,5 Gbit/Sek durch Glasfaser und hohe Ausfallsicherheit durch doppelte Anbindungen. Gerade für die Sondernetze sind dies unverzichtbare Merkmale. Der positive Nebeneffekt für die Kommandeure: jetzt steht nur noch ein einziges Telefon auf dem Schreibtisch.
Soldaten von Aufgaben in Sondernetzen entlastet
Bereits ein Jahr nachdem die BWI die Betriebsverantwortung für die Sondernetze übernommen hatte, konnten sich im März 2008 rund 270 Soldaten aus Luftwaffe und Marine, die ehemals für den Betrieb dieser Netze zuständig waren, neuen Aufgaben in der Bundeswehr zuwenden. Ein zentrales HERKULES-Ziel, die Soldaten von Nicht-Kernaufgaben zu entlasten, wurde damit in diesem Bereich erreicht. Die Soldaten stehen der Bundeswehr jetzt wieder für ihre Kernaufgaben in der Bundeswehr zur Verfügung. Seit mehr als zwei Jahren betreibt die BWI die Sondernetze mit eigenem Personal und modernisiert sie. Die in die neue standardisierte IP-Infrastruktur überführten Netzanteile werden zentral gesteuert und überwacht. Bis zu 70 Mitarbeiter in den Betriebskompetenzzentren der BWI betreiben das gesamte Weitverkehrsnetz. Deutlich weniger Personal als früher ist notwendig, da nur noch ein einziges Netz betreut werden muss.
Technische Herausforderungen gemeistert
Die Sondernetze sind ein sensibler Bereich: Die Bundeswehr versendet wichtige Daten über diese Netze. Geprägt waren die bislang existenten Sondernetze von nicht-standardisierten Lösungen bzw. nicht mehr durch die Hersteller unterstützte Eigenentwicklungen für die Bundeswehr. Um diese Leistungsmerkmale in die Zielstruktur zu übernehmen, hat die BWI einen auf den Bedarf des Kunden angepassten Übergang zum Weitverkehrsnetz entwickelt. Des Weiteren hat die BWI ein komplett neues Betriebsmodell aufgebaut und umgesetzt. Gab es früher für jedes Sondernetz eigene über ganz Deutschland verteilte Netzführungszentralen und Service-Mannschaften, steuert und überwacht die BWI die nun integrierten Sondernetze heute aus zwei zentralen Betriebskompetenzzentren heraus. Die technische Wartung und Entstörung erfolgt über die etablierten Servicecenter der BWI. Diese leisten auch den Vor-Ort-Service in den Liegenschaften der Bundeswehr.
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