Radikal und unkonventionell: FARBENRAUSCH des Expressionismus im Leopold Museum - BILD
Erstmals in Österreich zu Gast: Meisterwerke des deutschen Expressionismus aus dem Osthaus Museum Hagen
Wien (ots)
Die große Herbstausstellung des Leopold Museum "FARBENRAUSCH. Meisterwerke des deutschen Expressionismus" präsentiert ab 9. Oktober - zum ersten Mal in Österreich - herausragende Meisterwerke aus der Sammlung des Osthaus Museum Hagen. Bedeutende Gemälde und Grafiken der Hauptvertreter der expressionistischen Künstlergruppierung "Brücke" (Dresden/Berlin) und des "Blauen Reiter" (München) sowie des Einzelgängers Christian Rohlfs zeigen den Aufbruch der deutschen Malerei in die Moderne.
Zwtl.: Auflösung konventioneller Bildvorstellungen
Hans-Peter Wipplinger, seit 1. Oktober neuer museologischer Direktor des Leopold Museum, betont die hohe Qualität der Zusammenstellung: "Unter den gezeigten Kunstwerken befinden sich wahre Ikonen des deutschen Expressionismus. Das Erscheinen der expressionistischen Bildwerke vor rund 100 Jahren auf der kunstgeschichtlichen Bühne lässt uns, aufgrund ihrer radikalen Auffassung von wiedergegebener Wirklichkeit und der Auflösung konventioneller Bildvorstellungen, bis zum heutigen Tag staunen."
Zwtl.: 140 herausragende Werke des Expressionismus
Die von den Leopold Museum-Kuratoren Ivan Risti? und Franz Smola kuratierte Ausstellung "Farbenrausch" zeigt eine Auswahl von 30 Gemälden und rund 80 Papierarbeiten aller Hauptvertreter des deutschen Expressionismus aus dem Osthaus Museum Hagen. Ergänzt wird die Schau durch rund 30 Werke aus dem Bestand des Leopold Museum und der Privatsammlung Leopold.
Zwtl.: Verändertes Lebensgefühl
"Die Wende ins 20. Jahrhundert markiert einen für die heutige Zeit prägenden Kulminationspunkt, in dem die Auswirkungen aufklärerischer Bestrebungen auf die Herausforderungen des Industriezeitalters trafen und in Zivilisationskritik und Reformbestrebungen mündeten. Visuelles Zeugnis dieses Wandels in Deutschland war eine neue Bildsprache: die subjektive Präsentation eines veränderten Lebensgefühls", schreiben Tayfun Belgin, Direktor des Osthaus Museum Hagen und Otto Letze, Leiter des Instituts für Kulturaustausch in Tübingen im Katalog zur Ausstellung.
Zwtl.: Glück im Grünen und Schattenseiten der Großstadt
Hauptthemen der Ausstellung sind unter anderem die Suche nach dem verlorenen Paradies und der zwischen Faszination und Abscheu hin und her pendelnde Blick der Expressionisten auf die Großstadt. Die jungen Dresdner Maler schufen wahre Paradiese an den Moritzburger Teichen sowie an der Nord- und Ostseeküste. Pechstein und Nolde gingen sogar einen Schritt weiter und ließen sich auf Südseeabenteuer ein. Eine intensive Rezeption der »primitiven« Kunst fand statt: In Anlehnung an die Kunst der »Naturvölker« wurden Körperglieder verzerrt und Gesichter als Masken des Ungestümen porträtiert. Ausstellungskurator Ivan Risti? hebt aber auch das Faszinosum und das Trauma des Großstadtlebens als große Themen der deutschen Expressionisten hervor. "Die nächtliche Hetärenstraße des Potsdamer Platzes in Berlin wurde von Kirchner in seinen "Hieroglyphen" leidenschaftlich ins Holz geritzt. Die Großstadtvisionen in den Grafiken von Conrad Felixmüller und Ludwig Meidner sind von geradezu apokalyptischer Wucht, während sich bei Max Beckmann die urbane Welt als Bühne rätselhafter Begegnungen und befremdender Unvollkommenheiten präsentiert".
Zwtl.: "Parallaxis" Virgil Widrichs Medieninstallation
Den Auftakt zur Schau im Leopold Museum bildet die Medieninstallation "Parallaxis", eine außergewöhnliche, anlassbezogen entwickelte Arbeit des vielfach preisgekrönten österreichischen Medienkünstlers Virgil Widrich. Im völlig abgedunkelten Raum wird der Blick der MuseumsbesucherInnen auf eine hängende Konstruktion aus mehreren runden Scheiben gelenkt. Auf diese werden Farbmuster projiziert, die aus den Werken der Ausstellung generiert wurden und zu einem "halluzinogen-psychedelischen" Sujet verschmelzen, einem wahren Farbenrausch.
Zwtl.: Hagen-Wien-Hamburg: Bahnbrechende Künstler des Museum Osthaus in Leopold Museum und Ernst Barlach-Haus
Wien ist die erste Station der in Kooperation mit dem Osthaus Museum Hagen und dem Institut für Kulturaustausch in Tübingen entstandenen Schau. Im Leopold Museum kann man somit die Werke der deutschen Expressionisten in unmittelbarer Nachbarschaft mit den Werken Egon Schieles vergleichen. Die Schiele Sammlung des Leopold Museum, die weltweit größte und bedeutendste des Hauptvertreters des österreichischen Expressionismus, ist ab sofort in einer beeindruckenden Neupräsentation zu sehen. Das Ernst Barlach Haus in Hamburg, die zweite Station der Ausstellung, zeigt im Frühjahr 2016 eine Auswahl der Meisterwerke des Osthaus Museum unter dem Titel "Aufbruch in Farbe" im Kontext mit den Werken des expressionistischen Bildhauers Ernst Barlach. Die Ausstellungspräsentationen in Wien und Hamburg ermöglichen laut Tayfun Belgin und Otto Letze "im visuellen Diskurs mit Werken österreichischer Expressionisten und des expressionistischen Bildhauers Ernst Barlach eine neue bereichernde Sicht auf die Sammlung des Osthaus Museum Hagen".
Zwtl.: Farbenrausch. Der Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist im Hirmer Verlag ein von Tayfun Belgin und Otto Letze herausgegebener Katalog mit dem Titel "Farbenrausch. Meisterwerke des deutschen Expressionismus" erschienen, mit Beiträgen von Tayfun Belgin, Otto Letze, Franz Smola, Karsten Müller, Argiro Mavromatis und Ivan Risti?. Die 120 Seiten umfassende Publikation enthält 107 Abbildungen in Farbe (Deutsch, Format 21,5 x 27 cm, ISBN: 978-3-7774-2543-6). Das Buch ist um Euro 25,60 im Leopold Museum Shop erhältlich.
Die Ausstellung "FARBENRAUSCH. Meisterwerke des deutschen Expressionismus" ist von 9. Oktober 2015 bis 11. Jänner 2016 im Wiener Leopold Museum zu sehen. Öffentliche Überblicksführungen zur Ausstellung finden jeden Sonn- und Feiertag um 15 Uhr statt. Weitere Infos zum Rahmenprogramm unter www.leopoldmuseum.org
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis: Leopold Museum-Privatstiftung Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations 0043 1 525 70 - 1507 presse@leopoldmuseum.org www.leopoldmuseum.org
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