Novartis Pharma GmbH und GWQ ServicePlus AG schließen Vertrag über ein innovatives Erstattungsmodell für die CAR-T-Zelltherapie
Düsseldorf/Nürnberg (ots)
- Novartis führt einen Teil der Arzneimittelkosten für Kymriah® (Tisagenlecleucel) an die GWQ zurück, sollte innerhalb eines definierten Zeitraums das Therapieergebnis Überleben nicht erreicht werden
- Novartis und GWQ tragen damit gemeinsam Verantwortung für eine nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems
- Die vertragliche Vereinbarung stellt einen zentralen Baustein für die beschleunigte Patientenversorgung mit innovativen Heilmethoden dar
Die Novartis Pharma GmbH und die GWQ ServicePlus AG (Gesellschaft für Wirtschaftlichkeit und Qualität bei Krankenkassen) realisieren für die Erstattung von Gentherapien ein Pilotprojekt und haben für die Kymriah®-CAR-T-Zelltherapie einen Vertrag über ein innovatives Erstattungsmodell (Pay for Outcome) abgeschlossen.
Die CAR-T-Zelltherapie ist als zelluläre Immuntherapie ein völlig neuer Therapieansatz und wird eingesetzt zur Behandlung von Kindern, Jugendlichen und jungen erwachsenen Patienten im Alter bis zu 25 Jahren mit refraktärer oder rezidivierter (Rezidiv nach Transplantation oder zweites oder späteres Rezidiv) akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (ALL) sowie bei erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach zwei oder mehr Linien einer systemischen Therapie. Nachdem bei diesen Patienten alle bisherigen Therapieversuche gescheitert sind, kann die Behandlung mit dieser Therapie erreichen, dass die Erkrankung nicht mehr nachweisbar ist. Damit haben die Patienten eine reelle Chance auf längerfristiges Überleben. Die Therapie wird in einem aufwändigen, individualisierten Herstellungsprozess für jeden einzelnen Patienten aus körpereigenen Immunzellen hergestellt. Die Behandlung mit der Kymriah CAR-T-Zelltherapie erfolgt nur ein einziges Mal und kommt in Deutschland für nur eine sehr kleine Patientenpopulation von wenigen hundert Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungsverläufen in Frage.
Die Chance auf Heilung durch Behandlung mit der CAR-T-Zelltherapie wird nun zwischen Novartis und der GWQ bis zum Abschluss der Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband in einem am Therapieergebnis orientierten erfolgsabhängigen Erstattungsmodell abgebildet. Der dem Modell zugrundeliegende Outcome-Parameter ist das Überleben der behandelten Patienten. Novartis führt einen Teil der Arzneimittelkosten für Kymriah® an die Krankenkasse zurück, sollte der Patient an seiner Blutkrebserkrankung innerhalb eines definierten Zeitraums nach der Behandlung versterben. Beide Partner haben somit entschieden, für diese innovative Therapieoption die finanzielle Verantwortung gemeinsam zu tragen, um eine schnellere Patientenversorgung mit der CAR-T-Zelltherapie zu ermöglichen. Es handelt sich damit um die erste derartige Vereinbarung für eine onkologische Gentherapie und für eine CAR-T-Zelltherapie in Deutschland.
"Wir sind der Überzeugung, dass innovative Erstattungsmodelle zukunftsweisend sind, und zwar insbesondere für Gentherapien, die ein hohes Potenzial für die Heilung von Krebspatienten aufweisen und als Einmalgabe stattfinden", erläutert Markus Karmasin, Leiter des Geschäftsbereiches Zell- & Gentherapie bei Novartis Onkologie in Deutschland, Novartis Pharma GmbH.
"Der Vertrag zwischen der GWQ und Novartis macht deutlich, dass es möglich ist, gemeinsam nachhaltige Lösungen für das Gesundheitssystem zu entwickeln und gleichzeitig den schnellen Patientenzugang zu therapeutischen Innovationen zu fördern", so Oliver Harks, Bereichsleiter Einkaufsmanagement bei der GWQ. Gerade bei Einmalgaben im stationären Bereich ist es essentiell, den Krankenhäusern und Patienten rasch Erstattungssicherheit zu gewähren. Neben einer effektiven Abstimmung zwischen Krankenhäusern und Krankenkasse im Rahmen des Erstattungsprozesses trägt das vereinbarte Erstattungsmodell ganz wesentlich zum Erreichen dieses Ziels bei.
Über Novartis
Novartis will neue Wege finden, um Menschen zu einem längeren und besseren Leben zu verhelfen. Als ein führendes globales Pharmaunternehmen nutzen wir wissenschaftliche Innovationen und digitale Technologien, um bahnbrechende Therapien in Bereichen mit großem medizinischem Bedarf zu entwickeln. Dabei gehören wir regelmäßig zu jenen Unternehmen, die weltweit am meisten in Forschung und Entwicklung investieren. Die Produkte von Novartis erreichen global mehr als 800 Millionen Menschen, und wir suchen nach neuen Möglichkeiten, den Zugang zu unseren neuesten Therapien zu erweitern. Weltweit sind bei Novartis rund 130.000 Menschen aus nahezu 150 Nationen beschäftigt. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.com
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Die GWQ ServicePlus AG ist ein von Betriebskrankenkassen gegründetes Dienstleistungsunternehmen und repräsentiert aktuell 76 Aktionärs- und Kundenkassen mit mehr als 12,8 Millionen Versicherten. Sie versteht sich als Gemeinschaft mittelständischer Krankenkassen, für die sie innovative Lösungen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Qualität der Versorgung entwickelt. Die Verträge und Dienstleistungen der GWQ können von allen Krankenkassen als Aktionärs- oder Kundenkasse in Anspruch genommen werden.
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