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PM - Feuerinferno auf Schweinezuchtanlage in Alt Tellin

PM - Feuerinferno auf Schweinezuchtanlage in Alt Tellin
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Pressemeldung

30.03.2021

Feuerinferno auf Schweinezuchtanlage in Alt Tellin

Seit circa drei Stunden brennt eine Schweinezuchtanlage in Alt Tellin. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband, der Deutsche Tierschutzbund Mecklenburg-Vorpommern, zeigen sich entsetzt über die dortige Lage. Laut Medienberichten sind bisher vier Ställen mit 5.000 Tieren betroffen. Der Landesverband des Tierschutzbundes, der die Lage vor Ort selbst verfolgt, berichtet, dass mittlerweile alle Ställe in Flammen stehen. Beantragt wurde die Anlage für über 10.000 Sauen, etwa 36.000 Ferkel und zusätzliche Eber – daher steht zu befürchten, dass noch deutlich mehr Tiere den Flammen zum Opfer fallen.

„Die Rauchwolken stehen bis zum Himmel, die Flammen greifen von einem Stall auf den anderen über, die Feuerwehr ist machtlos. Wir erleben hier eine Katastrophe für tausende Tiere, die qualvoll ersticken oder bei lebendigem Leib verbrennen“, berichtet Kerstin Lenz, Vorsitzende des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Tierschutzbundes, von den Zuständen vor Ort. Sie macht deutlich, dass Feuerinfernos dieser Art keine Seltenheit sind: Erst Ende Februar waren in einer Mastanlage in Kobrow bei Sternberg 2.000 Schweine verendet. Auch die Anlage in Alt Tellin stand bereits in der Kritik: Im vergangenen Jahr starben 1.000 Schweine aufgrund einer defekten Lüftungsanlage. „Uns ist zudem bekannt, dass bereits seit Jahren große Bedenken bezüglich des Brandschutzes in der Anlage Alt Tellin bestanden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Grundsätzlich wird trotz bauordnungsrechtlicher Anforderungen noch nicht genug dafür getan, solche Tragödien auf den Anlagen zu verhindern oder ihr verheerendes Ausmaß zumindest zu beschränken.“

Große Tierzahlen und Fixierung von Sauen erschweren Rettungen

Bei einer großen Tierzahl, wie sie in den Intensivtieranlagen üblich ist, ist die Rettung aller Tiere quasi unmöglich. Hier ist aus Sicht der Tierschützer dringend Nachrüstung und ein Umdenken in der Schweinehaltung erforderlich. Realistische Rettungsmöglichkeiten im Brandfall bestehen nur bei frühzeitiger Brandfeststellung, kleinen Tierbeständen und einem angepassten Haltungssystem. Voraussetzung für einen hohen Rettungserfolg wäre, dass die Tiere idealerweise in Buchten an Außenwänden gehalten werden. Die Tiere könnten so zum Beispiel durch verschiebbare Türen von außen rausgelassen werden, wenn der Stall nicht mehr betretbar ist. Statt bewegungsarmer Haltungssysteme oder sogar einer Fixierung, etwa von Sauen im Kastenstand, sind Haltungsformen, welche die Fortbewegung fördern, etwa durch Ausläufe, erforderlich. Bei ständig zugänglichen Ausläufen können sich die Tiere selbst in den Auslauf retten. Ferner sollten alle baulich-technischen Brandverhütungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen ausgeschöpft werden – zum Beispiel feuerfeste Materialien, Sprinkleranlagen, Brandmauern oder feuerfeste Türen.

Mit freundlichen Grüßen
Presseabteilung
Deutscher Tierschutzbund e.V.
In der Raste 10
D-53129 Bonn
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