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Deutschland bleibt eine Großbaustelle in Sachen Nachhaltigkeit

Berlin (ots)

Deutschland ist noch meilenweit von einer nachhaltigen Entwicklung entfernt, bilanzieren elf zivilgesellschaftliche Spitzenverbände und Netzwerke, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen. Sie fordern Veränderungen von der künftigen Bundesregierung und dem neuen Bundestag.

Im Bericht "Großbaustelle Nachhaltigkeit - Deutschland und die globale Nachhaltigkeitsagenda" nehmen 42 Expertinnen und Experten Baustellen deutscher Nachhaltigkeitspolitik in den Blick. Sie beschreiben Defizite und Probleme - von der Steuergerechtigkeit, über Armutsbekämpfung, Gesundheitsvorsorge und Kohleausstieg bis hin zur Internetarchitektur und Gewaltprävention. Maßstab ist die im Jahr 2015 von der internationalen Staatengemeinschaft verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG).

Die SDG gelten auch für Deutschland. Armut und Ungleichheit sind beispielsweise nicht nur Probleme des Südens. "Eine gute Lebenssituation ist Grundvoraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften und Leben," sagt Kai Lindemann vom DGB. "Gegenwärtig besteht die Gefahr, dass die Entwicklungspolitik zur Abschottung und zur Abwehr von Menschen auf der Flucht instrumentalisiert wird", erklärt Ingrid Lebherz, Vorstandsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe sagt: "Ausgerechnet deutsche Umweltministerinnen und -minister betreiben seit 2005 offen Industriepolitik und kämpfen gegen wirkungsvolle Begrenzungen von CO2 und Luftschadstoffen".

"Nachhaltige Entwicklung braucht eine starke Zivilgesellschaft," fordert Julia Duchrow, Mitglied des Koordinierungskreises des Forums Menschenrechte. "Dazu müssen zivilgesellschaftliches Engagement und eine wirksame Mitwirkung an Prozessen gestärkt werden", sagt Dominik Naab, Vorstandsmitglied des Deutschen Bundesjugendrings. "Der besorgniserregende Anstieg von Hasskriminalität in Deutschland verweist auf dringenden Handlungsbedarf. Die nächste Bundesregierung muss weit mehr in Prävention investieren und der Spaltung unserer Gesellschaft entgegenwirken," ergänzt Christoph Bongard, Sprecher der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung.

Der Bericht wird herausgegeben von CorA - Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Deutscher Bundesjugendring, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutscher Naturschutzring, Diakonie Deutschland, Forum Menschenrechte, Forum Umwelt und Entwicklung, Global Policy Forum, Netzwerk Steuergerechtigkeit, Plattform Zivile Konfliktbearbeitung und VENRO - Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe.

2030report.de

Pressekontakt:

Michael Scholl
medien@dbjr.de
030/40040412

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