Defekte Word-Dokumente wiederbeleben
Reparaturwerkstatt für Word-Dateien
Hannover (ots)
Wenn eine Word-Datei beschädigt ist, sollte man zuerst vorhandene Bordmittel nutzen, bevor man eine Reparatur-Software kauft. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei allen Rettungsversuchen mit einer Kopie der defekten Datei zu arbeiten, rät das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 26/09.
Ein zu schnell herausgezogener USB-Stick oder umfangreiche Dokumente mit vielen Bildern und Tabellen sind die Hauptursachen für defekte Word-Dateien. "Wenn sich die Datei noch öffnen lässt, gibt es aber noch viele Möglichkeiten, sie zu retten", erläutert c't-Redakteur Dieter Brors. Als erstes kann man einfach mal einen anderen Druckertreiber einstellen; der hat einen wesentlichen Einfluss auf die Formatierung und könnte beschädigt sein. Die defekte Datei kann man vorsichtshalber auch auf einem anderen Rechner austesten. Oft lohnt es sich auch, das kostenlose OpenOffice zu installieren und damit zu versuchen, das Word-Dokument zu öffnen. Die freie Textverarbeitung ist weitaus fehlertoleranter als Word und möglicherweise in der Lage, den kompletten Text inklusive Formatierungen zu retten.
Häufig ist auch die Standard-Dokumentenvorlage defekt. Da reicht es einfach, die Datei "normal.dot" umzubenennen. Word legt beim nächsten Systemstart automatisch eine neue Vorlage an. Man kann auch versuchen, die Inhalte des Dokuments in eine neue Datei zu kopieren, allerdings ohne die letzte Absatzmarke. Das Abspeichern in ein anderes Format könnte ebenfalls zum Erfolg führen. Eine weitere Möglichkeit: Die aktuelle Word-Version sichert die Dateien als Archiv, das sich mit einem ZIP-Utility öffnen lässt und Text und Bilder separat auflistet - allerdings verliert das Dokument damit seine Formatierungen.
Hilft all das nicht, kann eine kostenpflichtige Reparatur-Software vielleicht das erwünschte Ergebnis bringen. c't hat sechs Programme getestet und kommt zu dem Ergebnis, dass zwei von ihnen für eine ernsthafte Reparatur in Betracht kommen: SysTools Docx Repair und Recovery for Word. "Beide bemühen sich um eine ganzheitliche Wiederherstellung, die nach Möglichkeit sämtliche Inhalte und Formatierungen umfasst, während die anderen Programme nur den nackten Text wieder herstellen", resümiert c't-Experte Dieter Brors. Vor dem Kauf sollte man aber unbedingt anhand der Demo-Versionen überprüfen, ob im konkreten Fall überhaupt Chancen zur Datenrettung bestehen.
Titelbild c't 26/2009 www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/ct/09/ct262009.jpg
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