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c't über das Scheitern staatlicher IT-Großprojekte
Programmierte Flops

Hannover (ots)

Staatliche IT-Großprojekte sind oft von
vornherein zum Scheitern verurteilt. Zeitpläne, auf Wahlen abgestimmt
sind, führen zu unsinnigen Vorgaben der Auftraggeber und
unrealistischen Zusagen der beteiligten Firmen. Die Zeche zahlt dann
der Steuerzahler, schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen
Ausgabe 23/04.
Die Komplexität der überdimensionierten Projekte wird in der Regel
von allen Beteiligten zuerst unterschätzt und später verdrängt. Sie
trifft im öffentlichen Raum oft auf ein Verantwortungsvakuum, mit der
Folge, dass die beteiligten Firmen daran verdienen, selbst wenn die
Projekte scheitern.
Das Paradebeispiel für gescheiterte Mammutprojekte ist die
Hightech-Lösung Lkw-Maut, über deren Umsetzbarkeit in der gegebenen
Zeit sich Staat und Wirtschaft zu wenig Gedanken gemacht haben.
Gleiches gilt für die Zusammenlegung der Sozial- und
Arbeitslosenhilfe. Hier soll nun die größte E-Government-Anwendung
Europas entstehen: Von bis zu 40 000 Arbeitsplätzen aus sollen
Verwaltungsmitarbeiter gleichzeitig mit einer webbasierten Lösung in
einer Datenbank arbeiten können und für über 3,2 Millionen
Langzeitarbeitslose das neue Arbeitslosengeld berechnen. Dabei hat
der Gesetzgeber erst im Juli festgelegt, wie das Arbeitslosengeld II
bemessen werden soll. Daher bleibt für eine Testphase des mit 15
Millionen Euro angesetzten Systems keine Zeit mehr.
Auch beim nächsten staatlichen Megaprojekt, der ab dem 1. Januar
2006 geplanten elektronischen Gesundheitskarte, ist das Scheitern
quasi schon programmiert. Mit geschätzten Investitionskosten von über
1,6 Milliarden Euro und erwarteten 12 Milliarden Transaktionen pro
Jahr ist die geplante Infrastruktur das momentan größte IT-Projekt
der Welt. Die Verbände der zukünftigen professionellen Anwender -
Krankenkassen, Ärzte, Krankenhausträger und Apotheker - konnten sich
aber bisher nicht einmal darauf einigen, ob medizinische Daten und
Rezepte auf der Karte selbst oder auf zentralen Servern abgelegt
werden sollen.
"Es ist nur ein schwacher Trost", erklärt c't-Redakteurin Angela
Meyer, "dass laut internationalen Umfragen auch in der Wirtschaft 30
bis 40 Prozent aller IT-Projekte auf Grund laufen und sogar das
Hightech-Musterland USA bei staatlichen IT-Projekten so manches
Debakel aufzuweisen hat." (anm)
Titelbild c't 23/2004
www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/ct/04/ct232004.jpg
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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ots-Originaltext: c't
Digitale Pressemappe: 
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