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myclimate präsentiert erstes Paris-konformes Klimaschutzlabel im deutschsprachigen Raum

Myclimate präsentiert erstes Paris-konformes Klimaschutzlabel im deutschsprachigen Raum

Reutlingen, 26. Januar 2023 – Mit Inkrafttreten des Pariser Abkommens wurden neue Regeln für den privaten CO -Markt aktiv, die zu mehr internationaler Transparenz beim Klimaschutz führen. Diese sollen insbesondere verhindern, dass Emissionsreduktionen von mehr als einem Akteur verbucht werden. Allerdings verzögert sich die Umsetzung der dafür notwendigen Mechanismen in der Praxis. Als Folge ist der Erwerb von Zertifikaten zur Auszeichnung von «Klimaneutralität» zurzeit nicht mehr möglich. myclimate geht deshalb neue Wege und stellt als erste gemeinnützige Klimaschutzorganisation im deutschsprachigen Raum ein neues Impact-Label vor: «Wirkt. Nachhaltig» – inklusive Tracking-Möglichkeit der eingesetzten Gelder.

Um die Pariser Klimaziele noch erreichen zu können, braucht es dringend privatwirtschaftliches Engagement für den Klimaschutz. Dazu gehört neben der Reduktion von eigenen Emissionen auch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten. Bislang konnten Unternehmen ihren CO₂-Fußabdruck über dadurch generierte Emissionsreduktionszertifikate ausgleichen und erhielten dafür ein «Klimaneutral-Label». Nach Einführung der neuen Regeln ist dies nun nicht mehr möglich. Gängige Klimaschutz-Label können dadurch nicht mehr neu ausgegeben werden. Deshalb bringt myclimate ein neues Impact-Label unter der Bezeichnung «Wirkt. Nachhaltig» auf den Markt – als erste gemeinnützige Organisation.

Doppelzählungen sollen vermieden werden

myclimate schließt damit eine aktuelle Klimaschutz-Lücke, die ausgerechnet durch das Pariser Abkommen entstanden ist: Im Zentrum der durch das Pariser Abkommen initiierten regulatorischen Änderungen stehen die «Corresponding Adjustments» (CAs) genannten Abtretungsverträge zwischen Unternehmen, die Klimaschutzprojekte finanzieren, und dem Gastland, in dem das Klimaschutzprojekt durchgeführt und wo die Emissionsreduktion effektiv generiert wird. Mit den CAs soll eine Doppelzählung der Emissionsreduktion ausgeschlossen werden. Damit wird verhindert, dass sich sowohl die ein Klimaschutzprojekt finanzierende Partei als auch das Gastland des betreffenden Projekts gleichzeitig die erzielte Klimaschutzleistung anrechnen.

Corresponding Adjustments verursachen Zertifikate-Vakuum

Die Ausstellung der CAs obliegt dem jeweiligen Gastland. Doch bislang hat noch kein Staat CAs ausgestellt - wodurch immer klarer wird, dass CAs nicht so rasch wie erhofft zur Verfügung stehen werden. Dies führt zu einer Vakuumsituation für gängige Zertifikate von Klimaschutzorganisationen. Sie können ohne CAs nicht mehr neu ausgegeben werden. Dies betrifft nicht nur myclimate, sondern alle Akteure des freiwilligen CO₂-Marktes weltweit. Zukünftig müssen Emissionsreduktionen zunächst automatisch den Ländern gutgeschrieben werden, in denen die Klimaschutzprojekte stattfinden. Organisationen wie myclimate können die CO₂-Zertifikate aus ihren Klimaschutzprojekten nur noch an Unternehmen weiterverkaufen, wenn das Land, in dem das Projekt stattfindet, die Reduktionen über Corresponding Adjustments abtritt, anstatt sie für das eigene Klimaziel zu verwenden. Ohne CAs können Unternehmen, die Klimaschutzprojekte finanziell unterstützen, die dadurch eingesparten CO2-Emissionen nicht mehr zur Aufrechnung von ihren an einem anderen Ort verursachten Emissionen nutzen. Damit entfällt die Grundlage für gängige Labels, so auch für das myclimate Klimaneutral-Label in seiner bisherigen Form. Denn in Zukunft wird myclimate dieses nur noch für Emissionsreduktionszertifikate in Verbindung mit Corresponding Adjustments (CAs) vergeben - wobei bislang unklar ist, wann und wie viele es davon geben wird.

Neues myclimate Impact-Label schließt Klimaschutz-Lücke

Als erste gemeinnützige Klimaschutzorganisation im deutschsprachigen Raum bietet myclimate deshalb eine an die internationalen Regeln angepasste Klimaschutz-Zertifizierung an. Das neue myclimate Impact-Label «Wirkt. Nachhaltig» zeichnet Unternehmen aus, die für die von myclimate berechneten CO₂-Emissionen Klimaschutzprojekte finanzieren. Die dabei generierten Emissionsreduktionen werden aber nicht dem eigenen Klimaziel angerechnet, sondern dem Gastland des Klimaschutzprojektes «gespendet». Neben dem Vermeiden und Reduzieren eigener Emissionen ist dies ein wichtiger Beitrag zu einer Klimastrategie in Richtung Nettonull.

«Klimaschutz darf keine Utopie sein! Es gibt die enorme Dringlichkeit für wirkungsvollen Klimaschutz auf der einen Seite und die große Bereitschaft des privaten Sektors für Klimaschutzmaßnahmen auf der anderen Seite. Wir wollen keine Zeit verlieren und beides zusammenbringen. Dafür stellen wir unseren Kund*innen ab sofort das neue Impact-Label zur Verfügung, um auch zukünftig wirkungsvollen Klimaschutz zu ermöglichen und transparent auszuzeichnen», so Stefan Baumeister, Geschäftsführer myclimate Deutschland.

Transparenz und Glaubwürdigkeit durch Trackingnummer

Neben seiner Paris-Konformität bietet «Wirkt. Nachhaltig» einen weiteren gewichtigen Vorteil: Mithilfe der im myclimate Impact-Label integrierten Trackingnummer ist online jederzeit einsehbar, wie hoch die berechneten CO₂-Emissionen sind und welches myclimate-Projekt mit der Finanzierung unterstützt wird. Das myclimate Impact-Label «Wirkt. Nachhaltig» mit Trackingnummer bietet so den Klimaschutz-Investoren höchste Transparenz und zeichnet sie gleichzeitig als Firmen aus, die sich freiwillig für Klimaschutz einsetzen und sich so proaktiv für eine Klimastrategie in Richtung Netto-Null engagieren. myclimate stellt mit dem Impact-Label sicher, dass auch weiterhin ein Anreiz für freiwillige Klimaschutzmaßnahmen besteht, bei denen neben dem Vermeiden und Reduzieren von Emissionen auch externe Emissionsreduktionen ermöglicht werden. Die finanzierten myclimate-Klimaschutzprojekte, die nach höchsten internationalen Standards umgesetzt werden, reduzieren nachweislich CO₂-Emissionen. Sie verbessern zudem die Lebensqualität der jeweiligen lokalen Bevölkerung, fördern die Biodiversität und tragen zum Erreichen der Ziele nachhaltiger Entwicklung (SDGs) der UN bei.

Hinweise für die Presse:

  • Wir bieten Ihnen Interviewmöglichkeiten mit myclimate Klimaexpert*innen an. Sprechen Sie uns gerne an.
  • Mehr zu den Hintergründen der Corresponding Adjustments, Doppelzählungen und den Entscheidungen der Klimakonferenzen erfahren Sie hier.
  • Alles Wissenswerte über das neue Impact-Label finden Sie auf dieser Seite.
  • Bildmaterialien: Impact-Label, Projekt- und Personenfotos

Medienkontakt:

Sven Focken-Kremer

Marketing und Kommunikation

myclimate Deutschland gGmbH

Kurrerstraße 40/3

72762 Reutlingen

Sven.focken-kremer@myclimate.de

Tel.: +49 (0)221 49938020

Über myclimate

Die myclimate Deutschland gGmbH ist eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation und Tochtergesellschaft der Schweizer Stiftung myclimate. Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft sowie Privatpersonen will myclimate durch Beratungs- und Bildungsangebote sowie eigenen Klimaschutzprojekten die Zukunft der Welt gestalten. myclimate berät Unternehmen zu integriertem Klimaschutz mit greifbarem Mehrwert, führt CO2-Bilanzierungen von Unternehmen und Events durch, erstellt Ökobilanzierungen von Produkten und bietet die Möglichkeit an, Klimaschutzprojekte zu finanzieren. Die myclimate-Klimaschutzprojekte erfüllen höchste Qualitätsstandards und tragen zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen bei. Darüber hinaus führt myclimate Bildungsangebote für Lernende sowie Unternehmensworkshops durch. Mehr auf: http://www.myclimate.de

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