Wirtschaftswissenschaftler Gerpott im "ZDF-Mittagsmagazin": Telekom-Einigung "ein Schritt, der hilft"
Mainz (ots)
Der Telekommunikationsexperte Torsten Gerpott hat das Verhandlungsergebnis zwischen Telekom und der Gewerkschaft Verdi positiv bewertet. "Es ist ein Schritt, der hilft", sagte der Wirtschaftswissenschaftler der Universität Duisburg im "ZDF-Mittagsmagazin" am Mittwoch, 20. Juni 2007. Man werde so mittelfristig eine halbe bis eine Milliarde Euro Personalkosten im Jahr einsparen. Das sei bezogen auf die Gesamtkosten des Konzerns jedoch nur ein kleiner Prozentsatz. "Es muss noch eine ganze Menge mehr getan werden. Im Bereich Investition in neue Netzinfrastrukturen oder Ausgliederung und Konzentration auf wenige Kernbereiche muss noch einiges nachgeholt werden."
Insgesamt gesehen habe die Telekom aus Konzernsicht ein vernünftiges Ergebnis erzielt. "Verdi muss sich fragen, ob es wirklich wert war, für so ein Ergebnis fünf Wochen zu streiken. Das hätte man, glaube ich, auch eher haben können."
Für die Telekom-Mitarbeiter heiße das Ergebnis konkret, dass ihnen zwischen 6,5 und 7 Prozent Entgelt weniger gezahlt werde. "Das ist im persönlichen Einzelfall sicherlich hart, aber das ist das normale Marktgeschehen in einem Wettbewerbsgeschäft, wie es die Telekommunikation nun mal ist", sagte Gerpott. Für die Mitarbeiter bedeute dies, "dass die guten alten Zeiten, wie zu 'Postmonopolglücksstunden', nicht wiederkehren." Man müsse sich auf diesen raueren Wettbewerbswind jetzt einstellen, ob man wolle oder nicht.
Gerpott geht nicht davon aus, dass die Telekom ein Übernahmeziel für andere ehemalige Monopolnetzbetreiber in Europa sein könnte. "Der Bund hält immer noch über 30 Prozent der Anteile und wird sie kaum leichtfertig aus der Hand geben", sagte er. Seiner Ansicht nach sei es eher möglich, dass sich mittel- und langfristig osteuropäische Investoren dafür interessierten.
Mainz, 20. Juni 2007 ZDF Pressestelle
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