ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 8. August 2007, 22.15 Uhr
Abenteuer Wissen
Rettung vor dem Inferno - Risiko Feuerwald
Mainz (ots)
Mittwoch, 8. August 2007, 22.15 Uhr
Abenteuer Wissen Rettung vor dem Inferno - Risiko Feuerwald
Brandsaison! Auf den Kanaren, in Griechenland und Italien stehen Wälder und Flächen in Flammen. Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige versuchen die Flammenfronten aufzuhalten. Trockenheit und starker Wind behindern jedoch die Löscharbeiten. Tausende Hektar Wald sind bereits vernichtet. Und ein Ende ist nicht absehbar. Denn die Feuer breiten sich wegen des heißen, trockenen Wetters mit Temperaturen um die 40 Grad weiter aus. - 85000 Mal pro Jahr kommt es zu Flächenbränden auf der Erde. Auch in Deutschland geraten Wälder und Heidelandschaften in Brand. Und Forscher befürchten: Diese Gefahr könnte durch den Klimawandel künftig noch zunehmen. Modellrechnungen zeigen für weite Teile Deutschlands einen Anstieg des Waldbrandrisikos, vor allem in trockenen Nadelwäldern mit sandigen Böden im Norden und Nordosten. "Abenteuer Wissen" geht der Frage nach: Wie kann man der Brandgefahr begegnen?
Waldbrandgefahr in Deutschland Die derzeitigen Regenfälle täuschen. Das Blatt könnte sich schnell wenden. Experten warnen: Der Süden des Landes Brandenburg wird mittlerweile als extrem waldbrandgefährdet eingestuft, vergleichbar mit Südfrankreich und Spanien. Brandenburg besitzt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands, das überwiegend aus Kiefern besteht, die besonders leicht Feuer fangen. Ein zusätzliches Risiko bergen Flächen, die mit Munition belastetet sind, welche zum Teil aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Um eine unkontrollierbare Flammenhölle zu verhindern, ist es entscheidend, Brände frühzeitig zu erkennen. Ein dichtes Netz von Beobachtungstürmen überspannt deshalb das Land, bestückt mit modernster Überwachungstechnik. Über 100 Kameras und eine spezielle Software ermitteln Rauchverdacht und alarmieren die Waldbrandzentralen - ein in seiner Dichte weltweit einzigartiges Frühwarnsystem.
Rettung aus der Luft Wenn es trotz aller Präventionsmaßnahmen zum Waldbrand kommt, ist die Bekämpfung aus der Luft oft die letzte Hoffnung. In Deutschland setzt man auf Hubschrauber mit angehängten Löschtanks. Doch dabei gibt es ein Problem: Helikopter mit tonnenschweren Außenlasten sind schwer zu fliegen. Nur wenige, sehr erfahrene Piloten sind dazu in der Lage. Die Löschbehälter können sich gefährlich aufschaukeln und schlimmstenfalls zum Absturz des Hubschraubers führen. Ein Ingenieur aus dem Saarland hat jetzt mit Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ein spezielles System entwickelt, das dies verhindern soll. Wenn es funktioniert, wird es eine kleine Revolution im Kampf gegen die Flammen sein. Bei der Bundeswehr werden die umgerüsteten Helikopter spektakulären Härtetests unterzogen.
Feuer gegen Feuer Am effektivsten ist es, die Ursachen von Wald- und Flächenbränden zu bekämpfen, und die sind zu rund 95 Prozent menschlichen Ursprungs. Nach langer Trockenheit reicht mitunter der Funkenflug eines bremsenden Güterzuges aus, um Böschungen zu entzünden. Die Bahn hat zusammen mit einem der weltweit führenden Feuerforscher einen Pilotversuch unternommen, um Methoden zu erkunden, brandgefährdete, unwegsame Strecken zu entschärfen. Mit kontrollierten Bränden will Professor Johann Georg Goldammer die Gefahr verringern. Diese Technik ist nicht ohne Risiko. Doch der Leiter des Global Fire Monitoring Center in Freiburg hat schon viele Feuer gelegt. Durch seine jahrzehntelange Erfahrung weiß er, wie vorsichtig er und sein Team dabei vorgehen müssen.
Mainz, 31. Juli 2007 ZDF Pressestelle Bitte an Liste 2
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