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Klimaforscher Latif fordert im "ZDF-Mittagsmagazin"
Sanktionsmöglichkeiten beim Klimaschutz

Mainz (ots)

Nach der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf
dem UNO-Klimagipfel in New York äußerte sich Professor Mojib Latif, 
Klimaforscher am Leibniz-Institut der Universität Kiel, skeptisch. Im
"ZDF-Mittagsmagazin" am Dienstag, 25. September 2007, sagte er, dass 
es seit 1990 einen Zuwachs an Emissionen von Treibhausgasen weltweit 
von ungefähr 30 Prozent gebe, da könne von Fortschritten beim 
Klimaschutz nicht die Rede sein. "Wir sind weit von irgendwelchen 
Durchbrüchen in diesem Bereich entfernt", sagte Latif. Deshalb müsse 
die nächste Klimakonferenz auf Bali verpflichtende Reduktionsziele 
festschreiben. Die Forderung von Bundeskanzlerin Merkel, die Emission
von Treibhausgasen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren, sei zwar 
richtig, aber nicht machbar.
Schon die Vereinbarungen im Kyoto-Protokoll seien nicht 
eingehalten worden. In ein "Post-Kyoto-Protokoll" seien aus diesem 
Grund verbindliche Ziele auch nicht ausreichend. "Es muss auch eine 
Sanktionsstrategie entwickelt werden. Es kann nicht angehen, dass man
Verträge unterschreibt und diese dann hinterher bricht", sagte Latif 
weiter.
Den Vorschlag Angela Merkels, den Kohlendioxid-Ausstoß pro Kopf 
weltweit festzulegen, hält Latif für sinnvoll und wichtig. Die 
Industrieländer, insbesondere auch die Bundesrepublik, seien sonst 
gegenüber den Schwellen- und Entwicklungsländern nicht glaubwürdig. 
Denn der Ausstoß pro Kopf sei hier um ein Vielfaches höher als 
beispielsweise in China oder in Indien. "Nur wenn wir hier mit 
unserem Pro-Kopf-Ausstoß deutlich runter gehen, werden wir uns auf 
Augenhöhe bewegen. Dann wird auch wirklich ein globaler Prozess in 
Gang kommen", sagte Latif im "ZDF-Mittagsmagazin".

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

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