Gefährdete Schätze: ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über den Kampf gegen das Datensterben
Mainz (ots)
Im digitalen Zeitalter sind weltweit so viele Informationen verfügbar wie nie zuvor. Die Datenmengen wachsen ins Unermessliche - doch Festplatten, DVDs und andere digitale Datenträger sind nicht für die Ewigkeit geschaffen. Über "Gefährdete Schätze - Kampf gegen das Datensterben" berichtet "Abenteuer Wissen" am Mittwoch, 21. November 2007, 22.15 Uhr im ZDF. Das Magazin mit Moderator Karsten Schwanke geht den Fragen nach, wie Daten über Jahrhunderte gesichert werden und ob die Menschen auch in 10 000 Jahren noch auf heutige Daten zurückgreifen können.
Für Klimaforscher sind Informationen über das Wetter in der Vergangenheit von unschätzbarem Wert. So bilden zum Beispiel die alten Schiffstagebücher von vor 150 Jahren, die zu Zehntausenden beim Deutschen Seewetterdienst in Hamburg lagern, für die Wissenschaft ein weltweit einzigartiges Archiv von Seewetterdaten. Forscher nutzen es für Vorhersagen etwa von Sturmfluten und bei der Berechnung von Klimamodellen. Doch dieser Schatz ist bedroht, das Papier zersetzt sich - die Wetterdaten müssen digitalisiert werden, bevor sie zu Staub zerfallen.
Doch sind sie damit für die Zukunft gesichert? Die stetig wachsende Menge an Informationen, die die Menschen produzieren, erfordert immer neue, immer größere Speichermedien. Und diese gespeicherten Daten auch über die nächsten Jahrhunderte zu retten, ist eine weitere schwierige Aufgabe: Die ersten PCs sind heute, nach zwanzig Jahren, schon museumsreif und die aktuellen Datenträger kann möglicherweise in wenigen Jahren schon kein Rechner mehr lesen. Ständig müssen deshalb alte Informationen umkopiert werden. "Abenteuer Wissen" begleitet Datenretter der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt bei ihren Versuchen, das digitale Erbe zu bewahren.
Der Barbarastollen, ein altes Silberbergwerk, ist Deutschlands Kultursafe, in dem 600 Millionen Dokumente bewahrt werden, abgelichtet auf Mikrofilm, einem Medium, das vielen längst als veraltet gilt. Doch im Gegensatz zu digitalen Speichermedien hält ein Mikrofilm etwa 400 Jahre lang. Bis zu vier Mal kann er kopiert werden, danach werden die Daten unleserlich - nach 1600 Jahren sind auch sie verloren. Experten befürchten aus diesem Grund einen globalen Verlust von unersetzlichen Informationen und kulturellem Wissen. Deshalb wird schon heute an ganz neuen Speichertechniken geforscht - Kristalle könnten eine Alternative sein: An der Uni Münster wurde eine Technik entwickelt, mit der Informationen in künstlichen Kristallen gespeichert werden. Kann die Holografie die Daten ins übernächste Jahrtausend retten?
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Mainz, 19. November 2007 ZDF Pressestelle
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