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ZDF-Schwerpunkt: Kenia im Chaos
Oppositionsführer Odinga: "Das ist erst der Anfang"

Mainz (ots)

Kenias Oppositionsführer Raile Odinga hat kaum
Hoffnung, dass sich die chaotische Situation in dem afrikanischen 
Land schnell beruhigen wird: "Das ist erst der Anfang der 
Massendemonstrationen, die wir einen Tag, einen Monat oder ein Jahr 
durchführen werden", sagte er im ZDF-Exklusivinterview.  Er warf 
Präsident Kibaki vor, durch einen zivilen Putsch an der Macht bleiben
zu wollen. Auf die Frage nach dem Sinn von Verhandlungen antwortete 
Odinga: "Was für Verhandlungen? Wir sind bereit - aber nur unter 
internationaler Vermittlung. Das Land kann sich nur beruhigen, wenn 
wir wieder eine Justiz haben. Man kann keinen Frieden haben, wenn es 
keine Gerechtigkeit gibt."
Das Interview ist auf www.heute.de abrufbar.
Das ZDF-Spezial "Kenia im Chaos" beleuchtete die aktuelle Lage im 
Land: Kenia galt jahrelang als Insel der Stabilität, es war ein 
beliebtes Reiseziel und wirtschaftlicher Motor Afrikas. Moderator 
Dietmar Ossenberg sprach unter anderem mit Professor Dr. Klaus 
Töpfer. Bis 2006 war dieser Leiter der UN-Umweltbehörde UNEP in 
Nairobi. Töpfer wünschte sich, dass "dieses Desaster, diese 
menschliche Tragödie, zu einem Ende kommt, dass die Streitenden sich 
zusammensetzen, in welcher Form auch immer." "Kenia war jahrelang ein
stabiler Faktor, eines der wenigen afrikanischen Länder, das bisher 
noch keinen Bürgerkrieg gesehen hat", so Töpfer.  "Kenia war und ist 
ein Stabilitätsanker hier am Horn von Afrika - und wenn das in Frage 
gestellt wird, wird die ganze Region zusätzlich destabilisiert. Es 
muss jetzt alles daran gesetzt werden, dies zu beseitigen."
Töpfer forderte bessere Entwicklungszusammenarbeit: "Entwicklung 
muss aus Afrika kommen, wir müssen als Partner zur Verfügung stehen, 
dort ist sicherlich noch vieles beidseits zu lernen." Afrika müsse 
eine Chance haben, so Töpfer. "Wenn Afrika im Chaos versinkt, sind 
die Rückwirkungen gerade auf Europa massiv. Wir werden sehen, dass 
der Druck der Migrationsbewegungen ansteigt."
Das "ZDF-Spezial" ist in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Mainz, 2. Januar 2008
ZDF Pressestelle

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