ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer Februar 2000
Weitere Verluste für die CDU
Angela Merkel Gewinnerin des Monats
Mainz (ots)
Der Parteispendenskandal der CDU drückt die Unionsparteien weiter ins Tief. In der politischen Stimmung erreichen die Unionsparteien nur noch 29 Prozent (Januar 32 Prozent), die SPD steigert sich auf 47 Prozent (Januar 45 Prozent), Bündnis90/Die Grünen 9 Prozent (Januar 8 Prozent), FDP 7 Prozent (Januar 5 Prozent) und die PDS 5 Prozent (Januar 6 Prozent).
Durch den anhaltenden Finanzskandal der CDU verändert sich die Projektion erheblich, sie sieht im Februar so aus: SPD 42 Prozent (+3), CDU/CSU 35 Prozent (-5), B90/Grüne 7 Prozent (+1), FDP 6 Prozent (+1), PDS unverändert 6 Prozent, Andere unverändert 4 Prozent.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland liegt erneut Kurt Biedenkopf mit 2.0 (Januar 2.1) an der Spitze, aber alle Politiker verlieren, nur Angela Merkel steigt im Ansehen. Joschka Fischer 1.7 (Januar 2.0), Bundeskanzler Schröder 1.4 (1.7), Angela Merkel verbessert auf 1.1 (Januar 0.9), Hans Eichel 0.9 (Januar 1.2), Rudolf Scharping 0.8 (Januar 1.0), Edmund Stoiber 0.6 (Januar 0.7), Volker Rühe 0.5 (Januar 0.8), Wolfgang Schäuble -1.0 (Januar -0.5) und Helmut Kohl mit dem schlechtesten jemals gemessenen Wert eines TOP-Politikers im Politbarometer -2.0 (Januar -1.3).
Auf die Frage, soll Roland Koch als hessischer Ministerpräsident zurücktreten, sagen 64 Prozent aller Befragten "ja"; 19 Prozent meinen "nicht zurücktreten", keine Meinung haben 18 Prozent. Bei den Anhängern der Unionsparteien sagen 45 Prozent, er soll zurücktreten, 35 Prozent meinen, er solle nicht zurücktreten und 19 Prozent haben keine Meinung.
Der Behauptung der CDU, sie wolle die Spendenaffäre vollständig aufklären, glauben nur 19 Prozent, daran glaube ich nicht, sagen 79 Prozent. Auch 51 Prozent der Unionsanhänger glauben nicht an den Willen der CDU zur vollständigen Aufklärung.
Die Sanktionen der EU gegen Österreich wegen der Beteiligung der FPÖ halten 38 Prozent für richtig und 51 Prozent für nicht richtig. Die Beteiligung der Partei von Jörg Haider an der Regierung finden 11 Prozent "gut", 54 Prozent "schlecht" und 26 Prozent sagen es sei ihnen "egal".
Während im November noch 20 Prozent der Befragten erklärten, sie könnten oder wollten keine Wahlentscheidung treffen, sagen jetzt 31 Prozent, dass sie sich nicht entscheiden können.
Die Umfragen zum POLITBAROMETER wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 14. bis 17. Februar 2000 unter 1.275 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste POLITBAROMETER sendet das ZDF am Freitag, 17. März 2000, nach dem "heute-journal".
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