"Ich kann dich nicht riechen": ZDF-Dokumentation über Menschen mit Multipler Chemikaliensensibilität (MCS)
Mainz (ots)
Sie vertragen den Geruch von Parfüm und Reinigungsmitteln nicht, Alltagsdüfte machen sie krank: In Deutschland leiden Zehntausende von Menschen an multipler Chemikaliensensibilität (MCS). Im Unterschied zu anderen Ländern wird die Krankheit von den meisten Krankenkassen in Deutschland nicht als organische Krankheit anerkannt. Zu den Beschwerden kommt bei den Betroffenen die Isolation und das fehlende Verständnis der Umwelt. "Ich kann dich nicht riechen. Wenn Alltagsdüfte krank machen" heißt der Film von Norbert Busè und Kathrin Sonderegger, den das ZDF am Dienstag, 12. Februar 2008, 22.15 Uhr, in seiner Reihe "37°" ausstrahlt.
Wie lebt es sich, wenn man nicht mehr unter Menschen gehen kann, weil einen ihr Geruch nach Parfum und Weichspüler krank macht, wenn man als Einsiedler im Wohnwagen lebt oder einen die anderen als Spinner oder Ökochonder abtun? Die Autoren begleiteten drei Betroffene in ihrem Alltag.
Einer der Protagonisten ist der 52-Jährige Schweizer Christian Schifferle, der inzwischen notgedrungen in einem Wohnwagen in der Nähe von Zürich lebt. Er ist ständig auf der Flucht vor kleinsten Mengen von Chemikalien, Duftstoffen und Reinigungsmitteln. "Wenn ich Parfum einatme, ätzt das richtig in meiner Lunge. Alles tut weh, es ist wie eine chronische Grippe." Schifferle gründete eine Selbsthilfegruppe für MCS-Kranke und träumt von einer eigenen, baubiologisch gebauten Wohnung. Wenn er in Zürich seine Flugblätter verteilt, muss er zum Schutz eine Maske tragen. Christian Schifferle ist direkt im Anschluss an die "37°"-Sendung, um 22.45 Uhr, zu Gast bei "Johannes B. Kerner" im ZDF.
Mit einer "37°plus"-Hintergrunddiskussion vertieft der ZDFdokukanal am Mittwoch, 13. Februar 2008, das Thema multiple Chemikaliensensibilität. Nachdem zunächst um 19.30 Uhr noch einmal der "37°"-Film "Ich kann dich nicht riechen" zu sehen ist, diskutiert ab 20.00 Uhr Moderatorin Doro Wiebe mit Experten über MCS und die Folgen der Erkrankung. Zu Gast sind der Rechtsanwalt Dr. jur. Burkhard Tamm, der MCS-Patienten vor Gericht vertritt; Prof. Dr. Thomas Eikmann vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universiät Gießen, der MCS als psychische Erkrankung einordnet; und Dr. Tino Merz, Sachverständiger für Umweltfragen und unbahängiger toxikologischer Gutachter.
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