Deutscher Kinderschutzbund im "ZDF-Mittagsmagazin": "Erhöhung des Kindergeldes überfällig"
Mainz (ots)
Die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes, Paula Honkanen-Schobert, fordert sowohl eine Erhöhung des Kindergeldes als auch eine verstärkte Förderung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen: "Die Erhöhung des Kindergeldes ist längst überfällig", sagte sie im "ZDF-Mittagsmagazin" am Montag, 11. Februar 2008. Die Lebenshaltungskosten seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, das Kindergeld sei jedoch nicht erhöht worden. "Aber genauso sind wir der Meinung, dass Sachleistungen und Investitionen in Infrastruktur, in Betreuung und Bildung der Kinder ebenso notwendig sind", ergänzte Honkanen-Schobert. "Wir brauchen dringend beides."
Nach den Erfahrungen des Kinderschutzbundes komme bisher das Kindergeld auch wirklich den Kindern zu Gute. "Sicherlich mag es hier oder da Eltern geben, die das Geld nicht direkt für die Kinder ausgeben. Aber das sind absolute Ausnahmen", sagte Honkanen-Schobert. Eltern, die Hartz IV erhielten, würden nicht von einem höheren Kindergeld profitieren - dieser Kindergeldanteil sei schon im Regelsatz enthalten.
Daher forderte sie: "Mittelfristig müssen wir eine Kindergrundsicherung entwickeln, bestehend aus dem Kindergeld, dem Kinderzuschlag und den Regelsätzen von Hartz IV." Zudem müssten die Steuerfreibeträge und das Ehegattensplitting beachtet werden. "Wenn wir das alles in einen Familienfonds zusammenlegen würden, dann könnten wir eine gerechte Grundsicherung für alle Kinder bezahlen. Das wäre sicherlich viel mehr wert als dieses sehr komplizierte bürokratische System, das wir bisher haben", sagte die Bundesgeschäftsführerin.
Die Länder Europas gäben unterschiedlich viel Geld für die Familien aus: So werde in Finnland sehr viel Geld in die frühe Förderung investiert, erläuterte Honkanen-Schobert, etwa in "die gute und qualitätsvolle Betreuung von unter Dreijährigen sowie in Kindergärten und Grundschulen - inklusive Mittagsessen, in gesunde Verpflegung und Sprachförderung, in emotionale und soziale Förderung." Auch in den Niederlanden oder Belgien seien die Familienleistungen höher: "Es ist nicht so, dass Deutschland da federführend wäre. Man sollte noch viel mehr investieren. Deutschland hat in der Tat lange bei der Entwicklung geschlafen. Wenn wir allen Kindern helfen wollen, dann geht das nicht zum Nulltarif."
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