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China-Experte Sandschneider im "ZDF-Mittagsmagazin": Der Weg nach Tibet führt nur über Peking

Mainz (ots)

China-Experte Eberhard Sandschneider hat die
wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen Deutschland und China betont: 
"Das ist eine gegenseitige Abhängigkeit, die in den letzten Jahren 
massiv gestiegen ist und sicherlich noch steigen wird", sagte der 
Professor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik im 
"ZDF-Mittagsmagazin" am Mittwoch, 9. April 2008. Wegen der 
wirtschaftlichen Verflechtungen bestünde neben dem Wunsch nach 
Veränderungen im Land ein großes Interesse daran, dass China stabil 
bleibe. Wenn es seine Stabilität verlöre, "würde das unmittelbar die 
deutsche Wirtschaft einschließlich der Frage der Arbeitsplätze in 
Mitleidenschaft ziehen", sagte Sandschneider.
Die Frage eines Wirtschaftsboykotts gegen China stelle sich nicht.
"Wir wollen, dass China sich verändert und gleichzeitig, dass es 
stabil bleibt." Dazu gibt es für Sandschneider eine einfache Lehre: 
"Wer in China etwas verändern will, wer für die Menschen in Tibet 
etwas tun will, der muss mit China in Kontakt bleiben. Der Weg zur 
Verbesserung einer Situation in Tibet führt über Peking. Wenn man 
Peking an den Pranger stellt, bewirkt man nichts", sagte 
Sandschneider.
Zu den Reaktionen des Westens auf die Tibet-Politik Chinas sagte 
Sandschneider: "Wir müssen China dort abholen, wo es seine eigenen 
Interessen hat. Und das oberste Interesse des Landes - bei allen 
Debatten um Menschenrechte - ist Stabilität." Tibet sei ein 
hochsensitiver und wunder Punkt für die chinesische Regierung. "Der 
Effekt für Menschenrechte durch die internationalen Proteste und den 
Imageverlust, den China erleidet, ist eher negativ als positiv." Für 
ihn sei nicht abzusehen, "dass es den Menschen in Tibet auch nur 
ansatzweise besser geht, weil sie sich auf internationale Solidarität
verlassen können." Diese bleibe letztlich bei Worten hängen. "Am Ende
ist niemand bereit, die harten Boykottschritte auch wirklich in die 
Tat umzusetzen", sagte Sandschneider.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

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