ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 8. März 2000, 0.30 Uhr
nachtstudio
Moderation: Volker Panzer
Mainz (ots)
Mit: Manfred Bissinger, Chefredakteur "Die Woche" Tissy Bruns, "Der Tagesspiegel" Konrad Adam, "Frankfurter Allgemeine" Friedrich Küppersbusch, Journalist und TV-Produzent
Der deutsche Journalismus, so scheint es, läuft in den Zeiten der Parteispendenaffäre zu neuer Höchstform auf. Allerorten wird auf das härteste recherchiert, die Lügner und Betrüger von den Aufklärern in den Medien schonungslos gejagt.
Das bringt sogar viel Lob von den Politikern, die stets um die "rückhaltlose Aufklärung" aller Vorkommnisse bemüht sind. Wie kommt es zu dieser plötzlichen Sympathie für die vierte Gewalt? Was hat sich da in dem Umgang von Politikern und Journalisten verändert?
Ein weiteres, neues Phänomen ist in diesen Tagen zu beobachten: War die Presselandschaft früher in politische Lager gespalten, die sich zum Teil erbittert bekämpften, so scheint man sich heute in der moralischen Entrüstung über die jüngsten Skandale einig. Ist nach dem Fall der Mauer und dem Fall Helmut Kohls auch die politische Positionierung aus den Chefredaktionen verschwunden? Droht ein journalistischer Einheitsbrei?
Gefahren für die sorgfältige Berichterstattung lauern aber auch im System der Mediengesellschaft selbst: Wie unabhängig ist ein Journalist noch, wenn im Hintergrund riesige Konzerne zu wirtschaftlichen Konglomeraten aus Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendern fusionieren? Wohin führt der Journalismus im 21. Jahrhundert?
Mit vier Journalisten-Kollegen wird Gastgeber Volker Panzer das Spannungsfeld zwischen Medien, Macht und Moral betreten und diskutieren.
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