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Neue Studie: Managergehälter weiter angestiegen
Wirtschaftsprofessor Schwalbach gegenüber ZDF-Magazin "Frontal 21": "Die Schere geht immer weiter auseinander"

Mainz (ots)

Die Entwicklung der Vorstandsgehälter hat sich
abgekoppelt von der Entwicklung der Gehälter der Mitarbeiter. Zu 
diesem Ergebnis kommt die neueste Studie des Berliner 
Wirtschaftsprofessors Joachim Schwalbach. Der Leiter des Instituts 
für Management an der Berliner Humboldt-Universität untersucht seit 
Jahren die Entwicklung der Vorstandsvergütungen in deutschen 
Unternehmen.
Der Aufwärtstrend der vergangenen fünf Jahre halte an und habe 
einen neuen Höchststand erreicht, erklärt Schwalbach gegenüber dem 
ZDF-Magazin "Frontal 21". Die Vorstände der DAX-30-Unternehmen 
verdienten im Jahr 2002 im Durchschnitt noch das 28-fache ihrer 
Belegschaften. Im Jahr 2007 stieg die Vergütung auf das 52-fache an.
Entscheidend sei, dass sich die Vorstandsgehälter kaum an der 
langfristigen Entwicklung der Unternehmen orientierten, meint 
Schwalbach. Vor allem die Gehälter der Vorsitzenden fallen oft aus 
dem Rahmen. Spitzenreiter ist Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann mit 
einem Jahreseinkommen von über 13 Millionen Euro. "Wenn man die 
Eigenkapitalrendite oder den Shareholder Return der Deutschen Bank 
als Maßstab zugrunde legen würde," so Schwalbach gegenüber "Frontal 
21", "dann müsste man das Gehalt von Herrn Ackermann um die Hälfte 
kürzen."
Die Einkommensschere zwischen Management und Mitarbeitern geht 
immer weiter auseinander. Das hält Schwalbach für sehr bedenklich, 
"weil die Unternehmensleistung eine Leistung ist, die auf alle 
Mitarbeiter zurückgeht". Die Vorstandsgehälter sollten sich deshalb 
an der Entwicklung der Mitarbeitergehälter orientieren. Schwalbach 
fordert, dass in den Unternehmen unabhängige Vergütungsausschüsse 
eingerichtet werden und eine Veröffentlichungspflicht sämtlicher 
Vorstandsvergütungen im sogenannten Corporate Governance Kodex 
eingeführt wird.
Gesetze zur steuerlichen Begrenzung der Managergehälter, wie sie 
in der Regierungskoalition beraten werden, lehnt Schwalbach ab: 
"Solche Maßnahmen sind wirkungslos und sind auch nicht konsensfähig."
Die Begrenzung der Managergehälter sei nicht Aufgabe der Politik, 
sondern der Aufsichtsräte.
Das ZDF berichtet darüber in "Frontal 21" am Dienstag, 20. Mai 
2008, 21.00 Uhr.
Rückfragen bitte direkt an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", unter: 
Tel.: 030/2099-1254 (Michael Hölting)

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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