ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 18. September 2008, 22.15 Uhr
Maybrit Illner
Mainz (ots)
Donnerstag, 18. September 2008, 22.15 Uhr
Maybrit Illner
Thema: Versagen unsere Führungskräfte - was ist los in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft?
Die Gäste: Matthias Platzeck (SPD), Ministerpräsident Brandenburg Norbert Walter, Chefökonom Deutsche Bank Bernhard Bueb, Pädagoge und Autor, u.a. "Von der Pflicht zu führen" Harald Schumann, Publizist, Globalisierungskritiker Cordula Stratmann, Familientherapeutin, Moderatorin, u.a. "Das weiß doch jedes Kind"
Die größte Versicherung der Welt kann nur mit Hilfe von Steuergeldern gerettet werden. Seit Monaten torkelt eine Bank nach der anderen Richtung Abgrund - nicht nur in den USA und Großbritannien, sondern auch bei uns. Ausgerechnet Banken und Versicherungen wackeln - Branchen also, die besonders stark auf Vertrauen angewiesen sind. Und ihre Manager, die sich lange genug als Halbgötter im Nadelstreifen präsentierten, geben dabei oft genug eine ziemlich hilflose Figur ab.
Wochen und Monate über hat die Führungskrise in der SPD die Gemüter beschäftigt. "Führungskrise" ist auf dem besten Weg, zum "Unwort des Jahres" zu werden.
Die Bürger haben nur noch wenig Vertrauen zu denen, die in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft das Sagen haben. Manche glauben trotzdem, Deutschland ginge es besser, wenn es wie ein Unternehmen geführt würde. Zu ihnen zählt der langjährige Rektor des Elite-Internats Salem, Bernhard Bueb. Die deutsche Bildungsmisere, behauptet er in seiner neuen Streitschrift "Von der Pflicht zu führen", sei nicht das Ergebnis fehlender Reformen, sondern fehlender Führungsverantwortung.
Ein neuer Trend? Auch der Ausgang der Führungsdebatte in der SPD weist in diese Richtung: Die Errungenschaften der Schröder-Regierung - das Primat der Wirtschaft über die Politik - sollen unangefochten bleiben. Basta! Oder? Lassen sich die Probleme unserer Gesellschaft mit "starker Hand" besser lösen? Was schützt uns vor gierigen Managern und zaudernden Politikern? Disziplin, Ordnung, Fleiß - warum wird die "Rückbesinnung auf die alten Tugenden" derzeit meist einhellig positiv aufgenommen? Welche Gefahren, welche Missverständnisse kann der Ruf nach mehr Führung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bergen? "Fördern und fordern" - wo verlaufen die Trennlinien zwischen erzieherischem Druck und struktureller Gewalt? Über diese und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen.
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