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"Der Fall Siemens" am Mittwochabend im ZDF: Detektiv äußert sich erstmals zur Überwachung des Betriebsratsvorsitzenden Heribert Fieber

Mainz (ots)

Vergangene Woche startete der Siemens-AUB-Prozess
vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Die jahrelang verdeckt 
geflossenen Siemens-Millionen zum Aufbau der Betriebsräteorganisation
AUB als Gegengewerkschaft zur IG Metall sind nach Angaben des 
früheren Zentralvorstands Johannes Feldmayer eine bewusste 
Firmenstrategie gewesen. Die ZDF-Dokumentation "Der Fall Siemens - 
Der Konzern und die Korruption" beleuchtet am Mittwoch, 1. Oktober 
2008, 0.35 Uhr die heimliche Finanzierung. Wie die Filmemacher 
Michael Haselrieder und Karl Hinterleitner zudem zeigen, nutzte 
Siemens auch andere Methoden, um unbequeme Gewerkschafter unter Druck
zu setzten: Der Konzern ließ 2003 Heribert Fieber, den damaligen 
Betriebsratsvorsitzenden der Siemens-Telekommunikationssparte, 
überwachen. Erstmals äußert sich der von Siemens beauftragte Detektiv
vor der Kamera. Fieber erhebt in der Dokumentation schwere Vorwürfe 
gegen Siemens: "Es ging darum, wie ich als Betriebsrat durch 
Zufallsfunde so belastet werden kann, dass man mich hätte aus dem Amt
jagen können. Das war eine Rufmord-Kampagne."
In der Dokumentation äußert sich auch Aufsichtsrat und 
IG-Metall-Funktionär Heinz Hawreliuk zum Schmiergeldskandal bei 
Siemens. Nach seiner Einschätzung hat dieser tausende Arbeitsplätze 
gekostet. Durch Korruptionszahlungen sei die wirtschaftliche Misere 
im ehemaligen Siemens-Telekommunikationsbereich "verschleiert, 
vertuscht und unter den Teppich gekehrt" worden, sagt Hawreliuk 
gegenüber dem ZDF.
In seinem ersten und bisher einzigen Fernsehinterview berichtet 
zudem der ehemalige Siemens-Manager Reinhard Siekaczek, wie das 
Schmiergeldsystem funktioniert hat. Siekaczek hat das Netz der 
Schwarzen Kassen mit Wissen seiner Vorgesetzen aufgebaut: "Bei 
Siemens war es flächendeckend in fast allen Bereichen üblich, 
Schmiergeld zu bezahlen." Das sei im Konzern bekannt gewesen - wohl 
auch im Vorstand. "Die Zentralvorstände kamen fast alle aus dem 
eigenen Haus und waren in ihrer Karriere mit dem Thema beschäftigt", 
sagt Siekaczek im ZDF. Um Aufträge zu ergattern, fuhren 
Siemens-Manager mit Koffern voller Bargeld ins Ausland und schleusten
Millionenbeträge über Tarnfirmen und Scheinkonten um die ganze Welt.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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