Pressemitteilung
"Zu Risiken und Nebenwirkungen ..."
ZDF-dokumentation über den Umgang mit Arzneimitteln
Mainz (ots)
"Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!" So lautet die Botschaft, wenn es in der Werbung um Arzneimittel geht. Doch die ZDF-dokumentation am Dienstag, 25. April 2000, 23.00 Uhr zeigt: Irgendetwas scheint dabei schief zu laufen. Experten schätzen, dass jährlich 100 000 bis 150 000 Menschen wegen Nebenwirkungen in Krankenhäusern behandelt werden müssen und zwischen 5000 und 8000 Menschen durch "unerwünschte Arzneimittelwirkungen" sterben. Autor Michael Petsch hat deshalb Ursachenforschung "zu Risiken und Nebenwirkungen..." betrieben und berichtet "über den Umgang mit Arzneimitteln".
Für den Mannheimer Klinischen Pharmakologen Professor Martin Wehling beginnen die Probleme schon bei der Ausbildung der zukünftigen Ärzte: Der Anteil der Arzneimittelkunde sei bereits im Studium mehr als dürftig. Dies zeige sich dann in der Praxis: Ärzte, die gar nicht in der Lage seien, Neben- und Wechselwirkungen bei Patienten zu erkennen oder diese in der Hektik des Praxisalltages ganz einfach übersehen. Die Folgen können fatal sein, wie das Beispiel einer jungen Frau zeigt. Die Einnahme der Pille löste bei ihr vermutlich eine Thrombose aus, die nicht als solche erkannt wurde und schließlich zur Katastrophe führte: ein Hirnschaden seit neun Jahren.
Das "Risiko auf Rezept" muss so gering wie möglich sein. Dazu gehört, Anzeichen von Nebenwirkungen umfassender zu dokumentieren und auch effektiver nach Symptomen zu fahnden, die noch in keinem Beipackzettel stehen. Modellprojekte, wie zum Beispiel an der Uniklinik Jena, gehen in diese Richtung. Dort stehen Arzneimittelexperten den behandelnden Ärzten zur Seite und helfen ihnen auf der Suche nach der Diagnose: "Nebenwirkung".
Für Fragen und Hörfunkinterviews steht der Autor Michael Petsch gerne zur Verfügung. Er ist erreichbar über die Redaktion Gesellschaftspolitik, Telefon: 06131/703232.
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