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Die Weggeworfenen
ZDF zeigt Porträt einer abgeschobenen Familie

Mainz (ots)

Das Porträt einer im September 2006 aus Deutschland
nach Togo abgeschobenen Familie zeigt der Film "Die Weggeworfenen - 
Geschichte einer Abschiebung" von Lutz Ackermann, Anita Blasberg und 
Marian Blasberg, der am Mittwoch, 17. Dezember 2008, um 0.15 Uhr im 
ZDF zu sehen ist.
Im September 2006 wurde die Familie Kpakou nach Togo abgeschoben, 
nach 13 Jahren in Deutschland. Die Familie war Anfang der Neunziger 
vor einer brutalen Diktatur in die Bundesrepublik geflohen. Die 
Kinder wuchsen hier auf und kannten nicht viel mehr als den kleinen 
Fachwerkort Cölbe bei Marburg. Bis eines Morgens um fünf Uhr die 
Polizisten in der Wohnung standen. Eine halbe Stunde hatten sie Zeit,
um ihre Koffer zu packen, 20 Kilo pro Person. Mit dem ersten von 
Deutschland organisierten europäischen Sammelabschiebeflug wurden sie
zurück nach Afrika gebracht.
Der Film zeigt, wie die Familie durch die Abschiebung aus ihrem 
Leben gerissen wurde. Er erzählt die Geschichte von Teenagern, die 
verzweifelt versuchen, in einem fremden Land, dessen Sprache sie kaum
sprechen, Fuß zu fassen und gleichzeitig die Hoffnung nicht aufgeben,
doch noch zurückzukehren: nach Hessen, nach Hause zu ihren Freunden -
und zu ihrem Vater, der noch in Deutschland lebt, weil er am Tag der 
Abschiebung nicht transportfähig war und seitdem schwer krank ist.
"Noch immer wache ich jeden Morgen auf und hoffe, alles sei ein 
Irrtum", sagt Celestine Kpakou. Von einer Ausbildung zur 
Zahnarzthelferin hatte sie geträumt, jetzt weiß sie manchmal nicht, 
wie sie satt werden soll. Auch nach zwei Jahren blickt die 20-Jährige
noch ungläubig auf ihr neues Leben, auf das Land, das nun ihre Heimat
sein soll. Celestine lernt in einer Näherei das Schneidern. Von ihren
Kolleginnen werden sie und ihre Familie verspottet als "die 
Weggeworfenen", die mit leeren Händen aus Europa zurückgekommen sind.
Ihr jüngerer Bruder Richie, der in Marburg Klassensprecher war, 
bereitet sich in einer Schulruine in Ghana auf sein Abitur vor. Mit 
seiner Mutter ist er nach Ghana umgezogen, weil dort in englischer 
Sprache unterrichtet wird. Ohne das Geld, das ehemalige Nachbarn, 
Freunde und Lehrer regelmäßig nach Togo überweisen, würde die Familie
auf der Straße landen.
Der Film wechselt zwischen Afrika und Deutschland. Er zeigt, wie 
Richie und seine Freundin Jule am Telefon um ihre erste große Liebe 
kämpfen. Wie schwer es Celestine und ihrer besten Freundin Jonna 
fällt, den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Er zeigt den Widerstand 
einer Gruppe von Bürgern, die auch zwei Jahre nach der Abschiebung 
versucht, das Handeln deutscher Behörden wieder gut zu machen.
Niemand weiß, wie lange sie noch durchhalten.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/dieweggeworfenen

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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