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ZDF-Politbarometer März II 2009
Mehrheit gegen Einstieg des Staates bei Opel
Politische Stimmung: Regierungsparteien legen leicht zu

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung verbessert sich die
CDU/CSU im aktuellen Politbarometer leicht auf 40 Prozent (plus 1) 
und die SPD auf 25 Prozent (plus 2). Die FDP hat mit 14 Prozent 
(minus 2) geringe Einbußen, die Linke legt etwas zu auf 9 Prozent 
(plus 1) und die Grünen kommen auf 8 Prozent (minus 2).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies 
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
weiterhin auf 37 Prozent, die SPD auf 25 Prozent (plus 1), die FDP 
erhielte unverändert 15 Prozent, die Linke unverändert 10 Prozent, 
die Grünen 9 Prozent (minus 1) und die sonstigen Parteien zusammen 4 
Prozent (unverändert).
Auch wenn aktuell nur 23 Prozent der Befragten das Verhältnis 
zwischen den beiden Regierungsparteien als eher gut bezeichnen und 
zwei Drittel (66 Prozent) als eher schlecht, ist weiterhin eine 
Mehrheit mit der Arbeit der Großen Koalition alles in allem 
zufrieden. So sind 58 Prozent der Meinung, die Regierung leiste gute 
Arbeit (März I: 64 Prozent), während 32 Prozent (März I: 29 Prozent) 
ihr ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Vor diesem Hintergrund stößt 
die Forderung der FDP nach einer vorgezogenen Neuwahl auf wenig 
Resonanz. Nur 12 Prozent unterstützen dies, 78 Prozent wollen die 
Bundestagswahl wie geplant im September. Dabei sind die Anhänger 
aller Parteien mehrheitlich gegen vorgezogene Wahlen.
Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder 
Bundeskanzlerin hätten, kann Angela Merkel ihren Vorsprung vor 
Frank-Walter Steinmeier ausbauen: Für sie sprechen sich jetzt 57 
Prozent (März.I: 55 Prozent) aus, für ihren Herausforderer 26 Prozent
(März.I: 30 Prozent), 17 Prozent (März.I: 15 Prozent) äußern sich 
nicht. Insgesamt sind mit 79 Prozent die weitaus meisten Befragten 
mit der Arbeit der Kanzlerin eher zufrieden, 16 Prozent äußern sich 
negativ (weiß nicht: 5 Prozent). Von Frank-Walter Steinmeier als 
Bundeskanzler erwarten 11 Prozent, dass er seine Aufgabe besser und 
14 Prozent, dass er sie schlechter machen würde. Eine klare Mehrheit 
von 58 Prozent aber meint, dass es da keinen Unterschied zu Angela 
Merkel gäbe.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird jetzt so 
pessimistisch bewertet, wie zuletzt zu Beginn der Großen Koalition: 
nur 8 Prozent beurteilen sie als gut, 45 Prozent als teils gut, teils
schlecht und 47 Prozent als schlecht. Weit weniger negativ und in den
letzten Jahren auch vergleichsweise konstant fällt dagegen die 
Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Situation aus. Diese 
bezeichnen 43 Prozent als gut, 42 Prozent als teils-teils und nur 14 
Prozent als schlecht.
Eine staatliche Beteiligung bei Opel befürworten 41 Prozent der 
Befragten, eine Mehrheit von 52 Prozent lehnt aber einen Einstieg des
Staates beim angeschlagenen Autobauer ab (weiß nicht: 7 Prozent). Nur
die Anhänger der Linken sind mit 56 Prozent mehrheitlich für ein 
solches Engagement (dagegen: 37 Prozent), die Anhänger der SPD sind 
gespalten (dafür: 46 Prozent, dagegen: 48 Prozent) und in den anderen
Parteianhängergruppen überwiegt in dieser Frage die Ablehnung 
(CDU/CSU-Anhänger: 58 Prozent, FDP-Anhänger: 60 Prozent, 
Grünen-Anhänger: 67 Prozent).
Anfang März wurde im Politbarometer gefragt, wer die zehn 
wichtigsten Politikerinnen und Politiker sind. Nach Meinung der 
Befragten gehört Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg neu 
dazu, nicht mehr auf der Liste der Top Ten vertreten ist 
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Die meisten der nach Meinung der 
Befragten wichtigsten Politikerinnen und Politiker werden jetzt 
schlechter bewertet als zuletzt. So auch Bundeskanzlerin Angela 
Merkel, die weiterhin auf Platz eins der Top Ten liegt: Sie kommt auf
der Skala von +5 bis -5 auf einen Durchschnittswert von 1,9 (März.I: 
2,1). Platz zwei hält Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,5 
(März.I: 1,8) und auf Anhieb auf Platz drei kommt Neueinsteiger 
Karl-Theodor zu Guttenberg mit ebenfalls 1,5, den allerdings 41 
Prozent mangels Bekanntheit nicht beurteilen können. Es schließen 
sich an Peer Steinbrück mit 1,3 (März.I: 1,6), Ursula von der Leyen 
mit 1,2 (unverändert) und Franz Müntefering mit 0,8 (März.I: 0,9). 
Auf Platz sieben liegt Guido Westerwelle, der mit 0,5 (März.I: 0,8) 
eingestuft wird, danach folgt Horst Seehofer mit 0,4 (März.I: 0,6). 
Deutlich im Negativbereich sind weiterhin die beiden Spitzenpolitiker
der Linken, die sich jedoch leicht verbessern konnten: Gregor Gysi 
mit minus 1,0 (März.I: minus 1,2) und Oskar Lafontaine mit minus 1,3 
(März.I: minus 1,5).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 24. bis 26. März 2009 bei 1.245 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 24. April 2009.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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