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Der Fluch der sieben Meere
ZDF-Korrespondent Eberhard Piltz über das moderne Piratentum

Mainz (ots)

Piraten sind zu einem Problem für die Schifffahrt
geworden und damit für den Welthandel. In seinem Film "Der Fluch der 
sieben Meere" berichtet ZDF-Autor Eberhard Piltz am Sonntag, 26. 
April 2009, 23.35 Uhr, über die Rückkehr der Seeräuberei. Er schaut 
in den nicht mehr funktionierenden Staat Somalia und in die diskrete 
Welt der Reedereien und des Versicherungshauses Lloyds in der 
Londoner City. Vor allem aber geht es um den Kampf der Nationen gegen
die Piraten.
Im Auftrag der NATO, der Europäischen Union und weiterer 
Regierungen patrouillieren zurzeit ständig 15 bis 20 Kriegsschiffe 
die Schifffahrtspassagen am Horn von Afrika und dem Golf von Aden. 
Neben NATO-Schiffen, der EU-Flottille, der 5ten US-Flotte und 
Kriegsschiffen aus Russland sind Indien, China, Saudi-Arabien und 
Malaysia vertreten. Es sieht aus wie ein ungleicher Kampf: moderne 
Kriegstechnik gegen Fischerboote. Doch das Gebiet hier ist unendlich 
groß, und die Piratenboote kommen wie aus dem Nichts. Nur wenn die 
Kriegsschiffe schnell zur Stelle sind, können sie Angriffe vereiteln.
Die Piraten sind nicht mehr legendäre Gestalten wie in früheren 
Jahrhunderten, die Schiffe als Beute nahmen. Heute geht es um 
Lösegeld: Von der Segeljacht bis zum Supertanker - Schiffe und ihre 
Besatzungen werden geentert, entführt, Millionen werden bezahlt, um 
sie wieder freizubekommen. Piraterie ist ein Geschäftszweig des 
organisierten Verbrechens geworden. Es funktioniert, weil es Staaten 
ohne Ordnung, wie Somalia, gibt, die als Unterschlupf dienen.
Vizeadmiral Gerard Velin ist der Oberkommandierende aller 
französischen Streitkräfte im Indischen Ozean, ein Mann mit einer 
sehr viel weiter reichenden Befehlsgewalt als sie ein deutscher 
Offizier je haben könnte. Er vertritt die französische Regierung auf 
den Meeren und hat sowohl militärische als auch polizeiliche 
Verantwortung. Für ihn sind die Piraten gewöhnliche Kriminelle: "... 
man fängt sie und bringt sie vor Gericht. Es ist eine zivile 
Staatsaufgabe." Die Seeräuber operieren in Einheiten bis zu 500 Mann.
Es gibt feste Strukturen, Dienstränge, Aufgabenteilung, eine klare 
Hierarchie. Die Suche der Geheimdienste nach den Drahtziehern war 
bisher erfolglos.
Die Aufgabe für alle Nationen, denen die Freiheit der offenen 
Meere etwas bedeutet, ist vergleichbar mit dem Kampf gegen den 
internationalen Terrorismus. Für die 20 000 Schiffe, die jedes Jahr 
durch den Golf von Aden fahren, sind die Piraten von Somalia eine 
Gefahr. Für den Welthandel sind sie ein Ärgernis. Für die 
Zivilisation des 21. Jahrhunderts sind sie eine Herausforderung.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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