ZDF-Pressemitteilung
Gleichgewicht im Kaukasus verschiebt sich zu Gunsten des Westens
Georgischer Verteidigungsminister im ZDF-Interview
Mainz (ots)
"Georgien orientiert sich nach Westen, um Teil der zivilisierten Welt zu werden." Dies erklärte der georgische Verteidigungsminister David Tejsadse in einem Exklusiv-Interview für die ZDF-Sondersendung "Im Namen des Öls - Machtkampf im Kaukasus", die am Dienstag, 23. Mai, 22.15 Uhr ausgestrahlt wird.
"Georgien will seine Armee nach dem Vorbild der Nato neu organisieren und seine Offiziere an Nato-Schulen ausbilden lassen", sagte der Minister weiter und übte gleichzeitig harte Kritik an der Tschetschenien-Politik Russlands.
Schon heute sind ganze Einheiten der georgischen Armee mit Uniformen aus Nato-Beständen, vor allem aus den USA, neu eingekleidet. Jedes Jahr bildet allein die Bundeswehr 20 Offiziere aus Georgien aus. Auch die USA, Großbritannien, Frankreich und die Türkei leisten Ausbildungs- und Militärhilfe. In wenigen Jahren, so erklärt ein georgischer Kommandeur in der ZDF-Sendung, werde der Kern des Offizierkorps seine Ausbildung im Westen absolviert haben. Für den Verteidigungsminister Georgiens verschiebt sich damit das politische Kräfteverhältnis im Kaukasus einseitig zu Gunsten des Westens. Auf die Frage, wie sich Russland angesichts dieser Lage fühle, meinte der Minister: "Die sollten sich schlecht fühlen."
Schon im August 2000 sollen nach dem Willen der georgischen Führung die ersten russischen Truppen ihre Stützpunkte in Georgien verlassen. Die Abzugsverhandlungen seien sehr hart und würden in zunehmend gereizter Atmosphäre geführt, heißt es bei der georgischen Führung.
In der 80-minütigen Sendung "Im Namen des Öls - Machtkampf im Kaukasus" berichten ZDF-Korrespondenten aus allen Ländern des Kaukasus. Das Interview mit dem georgischen Verteidigungsminister führte ZDF-Chefreporter Claus Richter.
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