ZDF-Programmhinweis
Montag, 17. Juli 2000
Dienstag, 18. Juli 2000
Mittwoch, 19. Juli 2000
Freitag, 21. Juli 2000, 21.15 Uhr
Mainz (ots)
Montag, 17. Juli 2000, 11.35 Uhr
Gesundheit! Wundverschluss mit Eigenblut
Viele Zahnarzt-Patienten, in deren Kieferknochen mangels Masse oder schlechter Wundheilung nur schwierig Implantate einsetzbar sind, können nun auch in Deutschland aufatmen: Mit einer aus ihrem eigenen Blut gewonnenen Substanz lässt sich der entsprechende Kieferknochen aufbauen, und auch die Wunde heilt schneller.
Führender Vertreter dieser Methode ist in Deutschland der Sigmaringer Zahnarzt Dr. med. dent. Werner Hotz. Innerhalb einer halben Stunde gewinnt er in seiner Praxis die neuartige Substanz, indem er die Blutplättchen (Thrombozyten) aus dem Blut seiner Patienten isoliert und sie mit einem speziellen Trägermaterial vermischt.
"Gesundheit!" zeigt, dass sich durch dieses Präparat auch der Heilungsprozess nach dem Einsetzen eines neuen Implantats um die Hälfte auf ein halbes Jahr verkürzen lässt.
Dr. Hotz stieß in den USA auf die neue Methode. Bisher wird das neue Knochenaufbau-Mittel nur in der Zahnheilkunde eingesetzt. Experten rechnen jedoch damit, dass es zukünftig auch in der Chirurgie, in der Traumatologie und bei schwerwiegenden Hauterkrankungen, wie offenen Beinen, zum Einsatz kommen kann.
Dienstag, 18. Juli 2000, 21.00 Uhr
Frankfurt Airport Fliegende Fische Dokumentarische Serie in fünf Folgen Von Ulli Rothaus, Bodo Witzke und Jürgen Rapp
Das Kofferchaos - Ob die Passagiere Edite da Silva lieben oder dahin wünschen, wo der Pfeffer wächst, - das hat nur mit dem einen zu tun: Kann sie ihnen helfen oder kann sie es nicht. Edite ist immer da, wo es Probleme gibt, und ihr Job ist es, sie zu lösen - wenn man sie lösen kann. Heute sind vierzig Flüge gestrichen, und die Koffer der Reisenden sind irgendwo, nur nicht da, wo ihre Besitzer sie erwarten. Und dann taucht in dem ganzen Trubel auch noch eine panische Familie auf, die ihr Gate nicht findet. Und an einem Counter sitzt ein Mann mit einer Platzwunde, der sich partout nicht helfen lassen will... Was für ein Tag.
Gestrandet - Beim Flughafengeistlichen Walter Maader ist wieder die Hölle los. Der Franzose, der sich seit Tagen im Terminal herumtreibt, hat einen Hautausschlag, und der ist vermutlich sehr ansteckend. Die junge Kolumbianerin, gerade aus Bogota angekommen, hat ein Kind dabei, aber keinen Pfennig Geld und niemanden, der sie abholt. In der Hand hält sie einen winzigen Zettel mit einer schlecht lesbaren deutschen Telefonnummer. Pater Maader wählt und wählt, aber am anderen Ende heißt es nur: "Die Nummer, die sie gewählt haben, ist nicht korrekt..."
Das Loch in der Startbahn - Noch schweben Chefpilot Klaus Dautzenberg und Ingenieur Norbert Michaelis von der Condor hoch über den Wolken. Aber nach ihrer Landung in der Dominikanischen Republik richtet sich ihr Blick auf den Boden unter ihren Füßen. Sie stehen auf der Startbahn von Puerto Plata und die sieht gar nicht so aus, wie Piloten sich das wünschen. Dabei landen und starten hier jedes Jahr 200 000 deutsche Touristen. Am Ende der Bahn kann das Meer ungehindert Geröll auf die Bahn spülen. Und dann ist da noch dieser Riss in der Mitte der Piste. Wie soll man seinen Flieger hier sicher wieder hoch bekommen?
Kein Gramm zuviel - Wochenlang haben der Sterne-Koch André Jaeger und der Menü-Designer Thomas Stets an den Gerichten gefeilt. Feinstes Essen für die First Class und die Business Class der Lufthansa. Besonders der Business-Fisch hat ihnen Kummer gemacht, die "Pochierte Rotzungenroulade mit Currycremesauce, serviert mit Mo Er-Pilzen, Möhren, Pinien- und Bohnenkernen". Aber jetzt endlich laufen die Teller zu Tausenden vom Band. Jedes Gericht soll aussehen und schmecken wie das Original. Aber - ein Chinakohlbällchen ist satte vier Gramm zu schwer. Und das andere sogar sieben Gramm. Bei 160 000 Gerichten macht das mehr als eine Tonne. Und die Shiitakepilze sind nicht kleingeschnitten. Schnell noch mal nachbessern und dann nichts wie los - der Jumbo nach Hongkong wartet schon. Die beiden Meisterköche gehen in die Luft, zusammen mit dem Fisch und dem Schokopudding und der Ente und den Chinakohlbällchen.
Mittwoch, 19. Juli 2000, 17.45 Uhr
Aus London: Glückwunsch Queen Mum Die königliche Geburtstagsparade
100 Jahre wird sie alt, die Mutter der britischen Königin. Sie ist das beliebteste Mitglied der königlichen Familie, und das wollen die Briten ihr am 19. Juli mit einem ungewöhnlich bunten Spektakel beweisen.
Über 1000 Kinder werden den größten lebenden Geburtstagskuchen darstellen, berittene Garden, Militärregimenter aus dem gesamten Commonwealth wollen an Queen Mum vorbeidefilieren, die besten Sänger Großbritanniens präsentieren ein eigens für diesen Anlass komponiertes Geburtstagslied. Mit von der Partie sind die besten Theatergruppen. Das Royal Philharmonic Orchestra spielt zum Geburtstag Musik des ganzen Jahrhunderts auf, und ganz ungewöhnliche Gratulanten aus dem gesamten ehemaligen Kolonialreich werden an Queen Mum vorbeidefilieren: Kamele, Rennpferde, Hunde, Hühner und Angus-Bullen.
Dieses bunte Treiben ist übrigens privat organisiert und finanziert und soll die große Vielfalt der Interessen der Königinmutter repräsentieren und ehren.
Das ZDF wird den festlichen Umzug live übertragen. Der Londoner ZDF-Korrespondent Theo Koll wird als einziger ausländischer Korrespondent die Möglichkeit haben, direkt am Ort des Geschehens die Stimmung einzufangen. Peter Frey und Nina Ruge werden aus Mainz den einzigartigen "runden Geburtstag" im Hause Windsor kommentieren.
Freitag, 21. Juli 2000, 21.15 Uhr
Die ZDF-reportage Die Ausräumer Film von Peter Schmidt
"Letzte Woche hatten wir einen jungen Kunden, der alles bestens vorbereitet hatte, als meine Kollegen zum Räumen kamen," erzählt Frank Nicolaus. Er ist einer der sechs Servicekundenberater der Berliner Stadtreinigung. "Die Möbel waren im Topzustand, Videorecorder, Fernseher, alles durften wir funktionsfähig für unser Gebrauchtwarenhaus mitnehmen. Tage später beging der junge Mann Selbstmord. Niemand hatte etwas davon geahnt, wir waren die letzten, die ihn lebend gesehen hatten. Hätten wir das gewusst!" Frank Nicolaus kommt täglich in unterschiedlichste Berliner Wohnungen, seine Geschichten könnten Bücher füllen, meint er. "Meistens ist schon jemand gestorben, wenn wir gerufen werden." Dann bitten die Hinterbliebenen um eine besenreine Räumung der Wohnung. Die ist zu groß geworden, der alleingebliebene Partner zieht ins Altersheim oder in eine kleinere Wohnung. Oder Verwandte lösen den Hausstand von Verstorbenen auf und behalten nur einen Teil, der Rest geht zum Sperrmüll. "Manche schmeißen rigoros alles weg, von der Zuckerdose angefangen, über persönliche Erinnerungen, Fotoalben, teure Gemälde - andere können das nicht. Die alte Anrichte, die ausgediente Musiktruhe, an der man als Kind spielte und Platten hören durfte, alte Tischdecken, die an Feiertagen aufgelegt wurden: Erinnerungen." Dirk Woitschik und sein Team müssen dann vor Ort im Akkord Fingerspitzengefühl zeigen. "Wir versuchen zwar zügig, aber mit gegebener Ruhe und Würde, die Wohnungen zu räumen. Die Menschen würden uns oft am liebsten ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Aber bei uns läuft die Zeit." Marco, Harry und Dirk sollen in jeweils 7,5 Arbeitsstunden zwischen 30 und 40 Kubikmeter Sperrmüll entsorgen. Die drei Männer vom Sperrmüll sehen Tränen, wenn sie kommen, hören wütendes Gezänk unter den Erben, erleben handgreifliche Streitereien in den Familien.
Manche der Stücke gehen in die Presse, sind nicht mehr zu gebrauchen. Viele Möbel, Porzellan und andere Gebrauchsgegenstände sind aber noch gut in Schuss. Die werden sorgfältig abgebaut und im Gebrauchtwarenhaus ausgestellt und dann kostengünstig verkauft. "Oft haben wir richtige Schnäppchen, wo man sonst im Möbelhaus ein paar tausend Mark zahlen würde - bei uns kann sich das dann fast jeder leisten. Ein Besuch lohnt sich in unserem Haus, echt!" Um 60 Prozent haben die Berliner Stadtreiniger das Sperrmüllaufkommen in der Stadt reduziert, seit sie das Gebrauchtwarenhaus vor drei Jahren eingerichtet haben.
Die Reportage erzählt die Geschichten von Menschen, ihren Möbeln und ihrem Leben. Das ZDF-Team war zwei Wochen mit einer Mannschaft der Berliner Stadtreinigung unterwegs, schaute den drei Männern beim Räumen zu und erlebte mit, wie sie Möbel und Hausrat entsorgten, stumme Zeugen aus der Vergangenheit, jedes Teil mit einer Geschichte von den Menschen, denen es einmal gehörte.
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