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ZDF-Politbarometer Oktober II 2009
Anhänger der Grünen unterstützen Jamaika
Guttenberg wieder an der Spitze der Top-Ten-Liste

Mainz (ots)

Nach den Wahlen von Ende September zeichnen sich im
Saarland und in Brandenburg neue Koalitionen ab. Im Saarland haben 
sich die Grünen mit deutlicher Mehrheit für die Aufnahme von 
Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP entschieden. Eine solche 
Jamaika-Koalition findet als Koalitionsoption für die Bundesländer 
bei den Anhängern der Grünen deutliche Unterstützung: 64 Prozent 
finden dies auch für andere Bundesländer gut, 15 Prozent schlecht und
20 Prozent ist es egal. In der Gesamtheit aller Befragten findet 
"Jamaika" bei 42 Prozent Zustimmung, bei 25 Prozent stößt es auf 
Ablehnung und 29 Prozent ist es egal. Eine Jamaika-Koalition auf 
Bundesebene wird mehrheitlich in der Bevölkerung abgelehnt, bei den 
Anhängern der Grünen trifft sie aber auf 50 Prozent Zustimmung, 32 
Prozent fänden sie schlecht (14 Prozent: egal).
Eine verstärkte Zusammenarbeit der SPD mit der Linken wird von 
einer deutlichen Mehrheit von 60 Prozent abgelehnt, während sie von 
31 Prozent befürwortet wird (weiß nicht: 9 Prozent). Das sehen die 
SPD-Anhänger fast genau so (dagegen: 60 Prozent; dafür: 33 Prozent; 
weiß nicht: 7 Prozent).
Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und FDP im Bund 
geht es auch darum, inwieweit Steuererleichterungen realisierbar 
sind. Weiterhin finden Steuererleichterungen für Arbeitnehmer trotz 
der Wirtschaftkrise eine mehrheitliche (68 Prozent) Unterstützung, 
nur 29 Prozent lehnen sie ab (weiß nicht: 3 Prozent). Dass es jetzt 
allerdings tatsächlich zu Steuererleichterungen kommen wird, glauben 
lediglich 26 Prozent, eine klare Mehrheit von 71 Prozent glaubt das 
nicht (weiß nicht: 3 Prozent). Der erkennbare Streit zwischen Union 
und FDP hat dabei zu einer deutlichen Kompetenzverbesserung der FDP 
in dieser Frage geführt: So sehen jetzt 24 Prozent aller Befragten 
bei der FDP die größte Steuerkompetenz, 22 Prozent bei der CDU/CSU 
und 15 Prozent bei der SPD (alle anderen Parteien zusammen 6 Prozent;
keine Partei: 14 Prozent; weiß nicht: 19 Prozent). Ganz anders fällt 
die allgemeine Wirtschaftskompetenz aus, wo 36 Prozent am ehesten der
CDU/CSU zutrauen, die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland zu 
lösen, 7 Prozent der SPD und nur 9 Prozent der FDP (alle anderen 
zusammen: 2 Prozent; keiner: 33 Prozent; weiß nicht 13 Prozent).
Beim Thema Verlängerung der Laufzeit von deutschen Atomkraftwerken
über 2021 hinaus gibt es sehr deutliche Unterschiede zwischen den 
Partei-Anhängergruppen: Insgesamt sprechen sich 41 Prozent aller 
Befragten (Sept. 09: 36 Prozent) für eine Verlängerung der Laufzeiten
aus und 52 Prozent (Sept. 09: 57 Prozent) wollen am vorgesehen 
Ausstiegstermin festhalten (weiß nicht: 7 Prozent). Die Anhänger der 
Union (57 Prozent) und der FDP (61 Prozent) sind mehrheitlich für die
Verlängerung der Laufzeiten, die der Grünen (91 Prozent), der SPD (74
Prozent) und der Linken (59 Prozent) mehrheitlich dagegen.
Mitte September gibt es eine neue Nummer eins bei den nach Meinung
der Befragten wichtigsten Politikerinnen und Politikern: Karl-Theodor
zu Guttenberg erreicht auf der Skala von +5 bis -5 den unveränderten 
Durchschnittswert von 2,3. Auf Platz zwei folgt Bundeskanzlerin 
Angela Merkel, die nach ihrem deutlichen Zugewinn vor zwei Wochen 
(2,6) jetzt mit 2,1 wieder wie vor der Wahl bewertet wird. Danach 
liegt mit deutlichem Abstand auf Platz drei Peer Steinbrück mit 1,1 
(Okt. I: 1,5) vor Ursula von der Leyen mit 1,0  (Okt. I: 1,1) und 
Frank-Walter Steinmeier mit 0,8 (Okt. I: 1,1). Dann folgt Guido 
Westerwelle mit nur noch 0,5 (Okt. I: 0,9), Sigmar Gabriel mit 0,4 
(Okt. I: 0,7) und Horst Seehofer mit unveränderten 0,0. Deutlich im 
Negativbereich bleiben Gregor Gysi mit minus 0,9 (Okt. I: minus 0,7) 
und Oskar Lafontaine jetzt mit minus 1,7 (Okt. I: minus 1,0).
Nur wenig Veränderung im Vergleich zu Anfang Oktober gibt es bei 
der politischen Stimmung: Die CDU/CSU kommt jetzt auf 38 Prozent 
(plus 2), die SPD auf 21 Prozent (minus 1), die FDP auf unverändert 
14 Prozent, die Linke auf 12 Prozent (minus 1) und die Grünen auf 11 
Prozent (unverändert).
Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine geringfügig größere Rolle 
spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die 
CDU/CSU käme danach auf 35 Prozent, die SPD auf 22 Prozent, die FDP 
erhielte 14 Prozent, die Linke 13 Prozent, die Grünen 11 Prozent. Die
Vielzahl der sonstigen Parteien käme zusammen auf 5 Prozent (alle 
unverändert).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 13. bis 15. Oktober 2009 bei 1.298 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer 
sendet das ZDF am Freitag, 30. Oktober 2009.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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