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Wir sind alle Isländer ZDF-Report über Island ein Jahr nach dem Staatsbankrott

Mainz (ots)

In Island ist nichts mehr wie es war. In den
vergangenen zwölf Monaten hat sich vieles verändert: Die alte 
Regierung wurde gestürzt, der Beitritt zur EU ist beschlossen, wenn 
auch umstritten. Jetzt liegt eine milliardenschwere Schuldenlast auf 
den rund 320 000 Einwohnern. Ein Jahr nach Finanzcrash und 
Staatsbankrott kämpfen die Menschen um ihre Zukunft.
In seinem Film "Wir sind alle Isländer" am Mittwoch, 18. November 
2009, 0.30 Uhr berichtet ZDF-Autor Christhard Läpple "Von Gier, 
Pleiten und einem Neuanfang".
Die Nachfahren der Wikinger sind Katastrophen gewohnt. Sie 
überstanden Vulkanausbrüche, eisige Kälte, Erdbeben und Hungersnöte. 
Doch der von Menschen ausgelöste Finanzkollaps ist kein 
Naturereignis. Innerhalb weniger Monate hat sich die aufstrebende 
Nordmeerinsel von der fünftreichsten Nation der Erde auf den Status 
eines Entwicklungslandes zurückentwickelt. Ein weltweit einmaliger 
Vorgang.
Die Dokumentation von Christhard Läpple schildert die 
Veränderungen des Jahres 2009 für die Menschen in Island und fragt 
nach Verantwortung und Verantwortlichen. In einem kleinen Land, in 
dem fast jeder jeden kennt, ist dieser Punkt besonders heikel. Der 
Verleger Halldor Gudmundsson schildert, wie die Nutznießer, die 
"Business-Wikinger", ihre Partys feierten und dann abtauchten. Sein 
Fazit: Die Isländer sind Vorreiter in der westlichen Welt, denn "Wir 
sind alle Isländer", so der Titel seines Buches. Der neoliberale 
Vordenker des isländischen Finanzbooms, Präsidentenberater Hannes 
Hólmsteinn Gissurarson, äußert sich zum ersten Mal zu den 
Konsequenzen.
Auch über 34 000 deutsche Anleger haben die Folgen des 
Island-Abenteuers schmerzhaft erfahren. Bekannt wurde Karlheinz 
Bellmann, dessen spektakulärer Feldzug gegen Kaupthing-Manager zur 
Rückzahlung der Einlagen mit beigetragen hat. Ihm geht es heute um 
ein weiteres Stück Gerechtigkeit: Die zurückgehaltenen Zinsen sollen 
nicht den Bankern zufallen. Bellmann will, falls es gelingt, seinen 
Zinsanteil an Wohlfahrtsverbände spenden.
Island in der Krise. Ein Report über Aufstieg und Fall, Hoffnungen
und Enttäuschungen. Es gibt die Chance für einen Neuanfang - ohne 
Finanzhaie, "Icesave"-Konten und falsche Versprechungen. Der Film 
zeigt auch, dass die gigantische Ruine der Konzerthalle von 
Reykjavik, das Symbol der Staatspleite, nach einem Baustopp zu Ende 
gebaut wird. Ein Zeichen der Hoffnung - nicht nur für Isländer.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/wirsindalleislaender

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
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