ZDF-Dokumentation "Der gläserne Deutsche" beim Otto Brenner Preis
2009 für Kritischen Journalismus ausgezeichnet
Zweiter Preis geht an ZDF-Autoren Ulrike Brödermann und Michael Strompen
Mainz (ots)
Die ZDF-Autoren Ulrike Brödermann und Michael Stompen werden am Dienstag, 17. November 2009, in Berlin für ihre Dokumentation "Der gläserne Deutsche - Wie wir Bürger ausgespäht werden" mit dem zweiten Preis des Otto Brenner Preises für Kritischen Journalismus 2009 ausgezeichnet. Die Dokumentation, die am 7. April 2009 im ZDF ausgestrahlt wurde, befasst sich mit den Datenspuren, die Verbraucher im Internet, durch Kunden- oder Payback-Karten hinterlassen und deren gewerbliche Nutzung zu einem Riesengeschäft geworden ist.
In der Begründung der Jury heißt es: "Der Beitrag macht klar, warum Datenschutz nichts Abstraktes ist, sondern erste Hilfe für die Bürgerrechte im digitalen Zeitalter. Der prämierte Film ist ein Aufklärungsfilm. Er ist, obwohl nicht aus diesem Anlass produziert, einer der besten Beiträge zum 60. Jubiläum des Grundgesetzes."
Die Mehrheit der Deutschen sammelt Payback-Punkte und surft im Internet. Sie fährt mit der Bahn, zahlt mit Kreditkarte und bestellt beim Versandhaus. Sie kommuniziert viel und gerne und freut sich, dass das digitale Zeitalter das Leben in vielerlei Hinsicht leichter macht. Dabei geben die meisten Bürger Informationen über sich preis, ohne zu ahnen, was mit ihren Daten passiert. Die preisgekrönte ZDF-Dokumentation deckt auf, dass große und renommierte Unternehmen ganz legal Verzeichnisse über nahezu jeden Deutschen anlegen. Wer gegen dieses Geschäft vorzugehen versucht, stößt auf massiven Widerstand einer mächtigen Lobby. Bei ihren Recherchen entdeckten die Autoren Ulrike Brödermann und Michael Strompen gravierende Verstöße gegen den Datenschutz, die für die Betroffenen oft weitreichende Folgen haben.
Die Otto Brenner Stiftung verleiht zum fünften Mal den Otto Brenner Preis für Kritischen Journalismus. Prämiert werden journalistische Arbeiten, die das Motto der Ausschreibung "Gründliche Recherchen statt bestellter Wahrheiten" herausragend umgesetzt haben. Aus über 500 Bewerbungen wählte die Jury Preisträger für den 1. bis 3. Preis sowie für die Kategorien "Spezial" und Medienprojektpreis aus. Außerdem vergab sie drei Recherche-Stipendien. Das Preisgeld beträgt insgesamt 45.000 Euro.
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