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ZDF-Magazin "Frontal 21" am 23. Februar 2010:
Staatliche Bauaufsicht versagte bei Kölner U-Bahnbau

Mainz (ots)

Beim Kölner U-Bahn-Bau hat die staatliche
Bauaufsicht offenbar versagt - zumindest bis zum Einsturz des 
historischen Stadtarchivs am 3. März 2009. Gegenüber dem ZDF-Magazin 
"Frontal 21" (Sendung am Dienstag, 23. Februar 2010, 21.00 Uhr) 
räumen die Verantwortlichen der technischen Aufsichtsbehörde im 
Düsseldorfer Regierungspräsidium ein, dass eine Ingenieurin der 
staatlichen Bauaufsicht zwar alle "zwei bis drei Monate auf der 
Baustelle gewesen" sei, dabei aber keine Begehungsprotokolle 
angefertigt habe.
"Ich kann das nicht nachvollziehen", kritisiert Manfred Tiedemann,
Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Prüfingenieure. "Unsere 
Mitglieder, sofern sie prüfend und überwachend tätig sind, 
protokollieren alle Vorgänge."
Dabei hatte die Behörde dem nordrhein-westfälischen Landtag eine 
Liste mit Terminen angeblicher Baustellen-Begehungen vorgelegt, die 
eine regelmäßige Prüftätigkeit belegen sollte. Auf der Liste findet 
sich auch eine "Baustellenbegehung Tunnelanlagen Los Süd" am 9. 
November 2006. Auf  Nachfrage von "Frontal 21" räumte die Behörde 
jetzt ein, dass der Termin keine Baustelleninspektion war, sondern 
lediglich dazu diente, "geladenen Besuchern die Wirkungsweise der 
Tunnelbohrmaschine im Betrieb vorzustellen".
Zudem will die Bauaufsichtsbehörde zu keinem Zeitpunkt über 
"Auffälligkeiten" beim U-Bahn-Bau informiert worden sein. Nach 
Recherchen von "Frontal 21" aber gab es im Bautagebuch schon Monate 
vor dem Einsturz des Stadtarchivs mehrere Warnhinweise für die 
Unglücksbaustelle am Waidmarkt. So vermerkt das Bautagebuch am 11. 
April 2008 "Alarm" wegen Wassereinbruchs. Am 9. September 2008 musste
die Baustelle wegen des zu hohen Grundwasserstandes sogar geräumt 
werden. Am 22. Januar 2009 heißt es wörtlich im Bautagebuch: 
"Schlitzwand-Undichtigkeit, erheblicher Wassereinbruch."
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", Tel.: 
030/2099-1255 (Ilka Brecht)

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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