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Qualitätsmedien müssen im digitalen Zeitalter zusammen stehen
ZDF-Intendant Markus Schächter eröffnet 43. Mainzer Tage der Fernsehkritik
Soziale Netzwerke kein Ersatz für professionellen

Mainz (ots)

Qualitätsmedien müssen im digitalen Zeitalter
zusammen stehen / ZDF-Intendant Markus Schächter eröffnet 43. Mainzer
Tage der Fernsehkritik / Soziale Netzwerke kein Ersatz für 
professionellen Journalismus
Qualitätsmedien sollten sich im digitalen Zeitalter nicht 
gegenseitig bekämpfen, sondern eine Allianz gesellschaftspolitischer 
Verantwortung bilden. Diesen Appell richtete ZDF-Intendant Markus 
Schächter heute bei der Eröffnung der 43. Mainzer Tage der 
Fernsehkritik vorrangig an die Verleger.  "Wenn man den falschen 
Feind beäugt oder die falsche Tür bewacht, wird eine falsche Politik 
genau jenen Qualitätsjournalismus verdrängen, der konstitutiv für 
unsere moderne Mediendemokratie ist."
Mehrere hundert Fernsehkritiker und Medienschaffende diskutieren 
bei den Mainzer Tagen im Sendezentrum des ZDF über das Thema "Neue 
Wahrheiten - Wer traut wem in der vernetzten Welt?".
Die neuen sozialen Netzwerke, wie etwa Facebook, mit ihren 
nutzergenerierten Inhalten, könnten professionellen Journalismus 
nicht ersetzen, sagte Schächter. Im Gegenteil erfordere der dort oft 
laienhaft betriebene Umgang mit Information und die gezielte PR in 
den Social Media den klassischen Journalismus. "Wer nicht allein auf 
andere im Netz angewiesen sein will, wer gerade als 
öffentlich-rechtlicher Anbieter weitgehend das Sagen behalten will, 
muss im Netz selbst auf möglichst vielen Plattformen präsent sein", 
folgerte der Intendant.  Gefordert sei, gerade durch den 
gesellschaftlichen Rückzug ins Private, mehr Öffentlichkeit denn je. 
Und darum dürften gerade die öffentlich-rechtlichen Medien im 
Zeitalter der globalen Vernetzung nicht  durch das Netz fallen.
"Wir können, sollen und müssen vielem im Netz misstrauen, aber wir
müssen uns selbst ins Netz trauen - und uns dort auch etwas zutrauen 
-, damit uns am Ende vor allem die Menschen vertrauen", sagte 
Schächter.
Der klassische Journalismus stehe in der digitalen Welt vor einer 
Reihe von Herausforderungen, führte der Intendant aus. Große Teile 
des kommerziellen Fernsehens gäben ihren ohnehin reduzierten 
publizistischen Anspruch fast gänzlich auf und orientierten sich 
vorrangig an der Gewinnmaximierung. Viele Verlage suchten nach neuen 
Geschäftsmodellen, säßen jedoch in der Sackgasse, weil sie sehr spät 
und ohne strategisches Konzept in das Netz investierten. Gleichzeitig
werde von den öffentlich rechtlichen Sendern - die laut ihrem Auftrag
zu qualitativ zuverlässigem Journalismus verpflichtet sind - 
gefordert, sich im Internet zu beschränken und ihre Inhalte dort 
abzubauen.
Die marktlichen Auswirkungen der Online-Angebote der 
öffentlich-rechtlichen Sender stellten "nachweislich eine sehr 
überschaubare Größe dar", sagte Schächter in seiner Rede weiter. 
Deshalb seien die hohen Barrieren, die im Netz gegen sie errichtet 
würden, kontraproduktiv. Das ZDF sei wie die ARD zu einer 
Selbstbeschränkung bereit. Das ZDF werde an keiner Stelle im Netz in 
einen ökonomischen Wettbewerb mit anderen treten. "ARD und ZDF wollen
und werden weder die kommerzielle elektronische noch die 
Print-Konkurrenz verdrängen, wie auch noch nie ein neues Medium ein 
altes verdängt hat", betonte der Intendant.
Die Rede des Intendanten im Wortlaut finden Sie im Internet unter 
www.zdf.de
Fotos sind erhältlich ab Montag, 22. März 2010, 15.00 Uhr, über 
den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/mainzertagederfernsehkritik

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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