Ein Phänomen des Mittelalters?
ZDF-Wissenschaftsmagazin "Abenteuer Wissen" über die Rückkehr der Seuchen
Mainz (ots)
Seuchen versetzten die Menschen im Mittelalter in Angst und Schrecken. Die Epidemien ließen erst nach, als die hygienischen Verhältnisse verbessert und wirksame Medikamente entwickelt wurden. Hat die Medizin die Pest- und Tuberkuloseerreger besiegt? Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" mit Karsten Schwanke zeigt am Mittwoch, 31. März 2010, 22.15 Uhr, dass die alten Seuchen wieder auf dem Vormarsch sind.
Am renommierten Institut Pasteur in Paris stellt die Wissenschaftlerin Elisabeth Carniel fest, dass der "schwarze Tod", der in 14. Jahrhundert ganze Landstriche Europas entvölkerte, wieder zu einer Bedrohung wird. Das Bakterium hat Genabschnitte von Salmonellen übernommen und ist damit resistent gegenüber Antibiotika geworden.
Aber nicht nur die Pest kehrt zurück. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 6000 Menschen an Tuberkulose. Über 200 davon sterben. Häufig sind Hafenstädte wie Hamburg das Einfallstor für Krankheiten, die von Seeleuten eingeschleppt werden. Vielfach stammen die Erreger aus ärmeren Regionen Osteuropas oder aus russischen Gefängnissen. Weil dort die Medikamente fehlen, bleibt die Tuberkulose meist unbehandelt.
Eine Spezialeinrichtung für besonders harte Tuberkulosefälle ist die Lungenklinik im oberpfälzischen Parsberg. Sie ist durch meterhohe Mauern mit Stacheldraht, Sicherheitsschleusen und strenge Kontrollen von der Umgebung abgeschirmt: In der Klinik halten sich Menschen auf, die mit den gefährlichsten Tuberkuloseerregern infiziert sind, die es gibt: resistente Stämme, gegen die Mediziner keine Mittel mehr haben. Der herkömmliche Tuberkulose-Impfstoff ist bei diesen Erregern unwirksam geworden. Am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie entwickeln Wissenschaftler deshalb einen neuen Impfstoff, der der Ausbreitung der Seuche ein Ende bereiten soll.
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