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ots.Audio: Keine Zukunft in der Zukunft? Nach dem Erfolg von "Aufstand der Alten" zeigt das ZDF heute mit "Aufstand der Jungen" eine beängstigende Vision des Lebens junger Menschen in 20 Jahren

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Mainz (ots)

Anmoderation:

Deutschland in 20 Jahren: immer weniger Kinder, immer mehr Alte. Das sagen Wissenschaftler für das Jahr 2030 voraus. Und die jungen Menschen müssen die Lasten der überalternden Gesellschaft tragen. Die Folgen: junge Menschen ohne Krankenversicherung, ohne soziales Netz, ohne regelmäßiges Einkommen und in Wohnvierteln, die an die Nachkriegs-Zeit erinnern. Dieses düstere Bild zeichnet die Doku-Fiction "2030 - Aufstand der Jungen", die das ZDF am kommenden Dienstag (11. Januar 2011, 20.15 Uhr) ausstrahlt. Die Hauptrolle in der Dokumentation spielt Grimme-Preisträgerin Lavinia Wilson. Die Münchnerin ist 30 Jahre alt, also im gleichen Alter wie die sogenannten "Millenniumskinder", Kinder, die im Jahr 2000 geboren wurden, um die es im Film geht:

1. O-Ton Lavinia Wilson

Es ist ein Film, der Spaß macht und trotzdem noch ein relevantes Thema mit sich bringt und zum Nachdenken anregt. Und ich glaube, ein Film, der auch die eine oder andere Diskussion nach sich ziehen könnte. Und deswegen kann ich das nur empfehlen. (0:15)

In der Dokumentaion "2030 - Aufstand der Jungen" geht es um einen jungen Mann. Tim Burdenski heißt er und er wird auf dem Berliner Gendarmenmarkt durch zwei Schüsse schwer verletzt. Wenig später stirbt er im Krankenhaus. So jedenfalls die offizielle Version. Aber Tims langjährige Freundin Sophie, gespielt von Lavinia Wilson, behauptet, er sei nicht tot. Sie habe einen Anruf von ihm bekommen. Bei ihren Recherchen findet sie heraus, dass Tim offenbar in bedrückender Armut lebte und hoch verschuldet war. So wie viele seiner Altersgenossen. Das Szenario ist keine Utopie, sondern basiert, wie die ganze Dokumentation, auf wissenschaftlichen Fakten. Sagt Heiner Gatzemeier, Leiter der Redaktion Zeitgeschehen im ZDF:

2. O-Ton Heiner Gatzemeier

2030 werden wir acht Millionen Einwohner weniger haben, aber gleichzeitig acht Millionen Menschen mehr, die über 65 Jahre alt sind. Und die Generation, die um das Jahr 2000 geboren ist, wird nicht nur ihre Existenz zu tragen haben, sondern sie werden sich natürlich auch vor allem um die Pflegeprobleme der älteren Generationen kümmern müssen. (0:22)

Lavinia Wilson hat sich intensiv mit den Inhalten der Doku-Fiction beschäftigt. Und sie muss zugeben, dass gerade die junge Generation sehr blauäugig mit den Problemen der Zukunft umgeht:

3. O-Ton Lavinia Wilson

Das Problem an der Thematik ist ja so, dass wir alle uns die Zahlen anschauen, wir sehen alle, dass, wenn es so weitergeht, ist das in 20, 30 Jahren kaum mehr zu stemmen. Und wir tun so, als wäre das noch 100 Jahre hin. (0:13)

Das Buch zu "2030 - Aufstand der Jungen" hat Jörg Lühdorff geschrieben, der auch Regie führt. Er hat im Jahr 2007 auch den vielbeachteten ZDF-Dreiteiler "Aufstand der Alten" produziert. Eine Dokumentation, die zu vielen Diskussionen geführt hat. Mit der Geschichte über Tim und Sophie will der Regisseur aufzeigen, dass junge Menschen Opfer eines Staates werden, der keine Vorsorge betrieben hat und jetzt, im Jahr 2030, durch hohe Kosten für Renten, Alters- und Gesundheitsvorsorge der jungen Generation die Luft zum Atmen nimmt. Für Lavinia Wilson ist die Dokumentation kein Science-Fiction-Film, sondern in Teilen schon erschreckend real!

4. O-Ton Lavinia Wilson

Wenn man sich natürlich im Rahmen von so einem Projekt mit dem Thema auseinandersetzt, dann wundert man sich, je mehr man Zeitung liest, wie real die Sachen, die in dem Drehbuch erst mal behauptet werden, schon sind. Es geht in "Aufstand der Jungen", anders als im "Aufstand der Alten", ja mehr um das Gesundheitssystem als um den Generationenkonflikt, um den es vor allem im ersten Teil ging. Und wenn man dann morgens die Zeitung aufschlägt und sieht, dass das, was der Herr Lühdorff sagt, und zwar dass wir auf dem Weg in eine Zweiklassenmedizin sind, eigentlich schon Realität ist, ist das schon beängstigend. Gleichzeitig muss ich aber sagen, aber das ist eine persönliche Einstellung, Pessimismus ist immer so einfach und Zynismus ist immer so einfach und so bequem. Ich bin da eher doch ein optimistischer Mensch. (0:49)

Abmoderation:

"2030 - Aufstand der Jungen": eine bedrückende Zukunftsvision. Junge Menschen als Opfer eines Staates, der keine Vorsorge betrieben hat und durch die hohen Kosten für Renten und Gesundheitsversorgung der jungen Generation den Atem nimmt. "2030 - Aufstand der Jungen", die Doku-Fiction am Dienstag (11. Januar) um 20.15 Uhr im ZDF.

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   - Telefon-Interview ZDF-Chefredakteur Peter Frey
   - Interview mit Lavinia Wilson
   - Interview mit Heiner Gatzemeier
   - Vorschau mit Ausschnitten

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