ZDF: Keine Schleichwerbung im TV-Film "Familiengeheimnisse"
Mainz (ots)
Bei der Verwendung des Motivs einer afrikanischen Schirmakazie als Bildlogo eines fiktiven Parfums im TV-Film "Familiengeheimnisse" handelt es sich nicht um Schleichwerbung. Die bisherige Überprüfung durch das ZDF hat ergeben, dass das Motiv anscheinend unbedacht und ohne kommerziellen Hintergrund zum Einsatz kam.
Die Ähnlichkeit mit dem Logo eines Kosmetikprodukts, das die Schauspielerin Dennenesch Zoudé kreiert hat und bewirbt, war weder dem Produzenten noch der ZDF-Redaktion bekannt. In der Abnahme war ausdrücklich nach dem Logo gefragt worden, ohne dass eine besondere Problematik aufgefallen ist. Frau Zoudé hat sich beim ZDF für den erweckten Anschein entschuldigt.
Der Hersteller des Kosmetikprodukts hat dem ZDF bestätigt, dass er keine Kenntnis von der Verwendung des ähnlichen Logos in dem TV-Film hatte und es keine diesbezüglichen Vereinbarungen gibt. Der Produzent Oliver Berben hat dem ZDF zugesichert, genau zu klären und darzulegen, wie das Logo in die Produktion gekommen ist. Da schon der Anschein einer Logoplatzierung aus kommerziellen Interessen für das ZDF inakzeptabel ist, wird der Produzent den Film überarbeiten und sämtliche Szenen, in denen das Akazienlogo aufscheint, ändern.
Bei den Sendungen, über die die BILD-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, handelt es sich um Vorgänge, die viele Jahre zurückliegen. In einigen Fällen handelt es sich um damals bei Produzenten und Sendern übliche Kooperationsformen, die dazu dienten, Kosten zu reduzieren. Diese Praxis wurde im Jahr 2004 beendet. Seither gelten strenge Richtlinien, über deren Einhaltung eine Clearingstelle wacht, die dem Programmdirektor untersteht. Bis heute werden bei Hinweisen auf illegale Produktplatzierungen von der Clearingstelle auch rückwirkend Produktionen überprüft.
Die Fragen, die die BILD-Zeitung bereits im Oktober 2010 an das ZDF gerichtet hat, wurden nach Prüfung beantwortet. Hinweise auf Schleichwerbung durch das ZDF haben sich daraus nicht ergeben. Betroffene Produktionsfirmen konnten wegen der zum Teil sehr lange zurückliegenden Vorgänge keine Auskünfte mehr erteilen. Die ARD-Tochter Bavaria hatte vor einigen Jahren bereits Konsequenzen aus ähnlichen Fällen bei ARD-Vorabendserien gezogen, Mitarbeiter entlassen und Umstrukturierungen vorgenommen.
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