"ZDF.reportage: Zwischen Sarrazin und Muezzin"
Autor Güner Balci begleitet Menschen in Neukölln
Mainz (ots)
Spätestens seit Thilo Sarrazins Bestseller ist der Berliner Stadtteil Neukölln für viele Deutsche endgültig zum Synonym für fehlgeschlagene Integrationsbemühungen, für Hartz IV, für Jugendkriminalität geworden. Am Sonntag, 6. Februar 2011, 18.30 Uhr, zeigt die "ZDF.reportage: Zwischen Sarrazin und Muezzin" den Alltag in Berlins größtem und ärmstem Bezirk. "Multikulti ist gescheitert", skandierte schon vor Jahren Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und gab damit auch ein Signal für viele deutsche Bewohner des Viertels: Wer kann, zieht weg. Die "ZDF.reportage" von Güner Balci begleitet Menschen in ihrem Neuköllner Leben, lässt sie über ihre Gefühle und Ängste sprechen, ist nah dabei, wenn es Konflikte gibt.
Doch zwischen all den unbestrittenen Problemen, inmitten der Gewalt und der Hoffnungslosigkeit gibt es auch immer mehr Menschen, die nicht bereit sind, ihren Kiez aufzugeben. Da ist Gilles Duhemes, ein in Paris geborener Berliner, der mit seinem kleinen Verein "Morus 14 e.V." allen Schwierigkeiten zum Trotz 100 Kindern aus Migrantenfamilien kostenlose Schülerhilfe anbietet. Sein Motto: "Wir müssen Gehirnzellen importieren, wir dürfen diese Kinder nicht aufgeben."
Da gibt es Songül Cetinkaya, eine Bewegungstherapeutin, die seit Jahren mit schwer erziehbaren Jugendlichen Tanzworkshops veranstaltet. "Man muss die Perlen entdecken und sie fördern, dann gibt es gute Vorbilder, und dann geht es auch mit Neukölln bergauf", davon ist die 36-Jährige überzeugt.
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