ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Magazin "WISO" am Montag, 2. Oktober 2000, 19.25 Uhr: Ostdeutsche sehen Zukunft pessimistischer als vor fünf Jahren
Mainz (ots)
Zehn Jahre nach der Wiedervereinigung stört es 60 Prozent der Ostdeutschen nicht mehr, wenn von "den Ossis" gesprochen wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO. Das war 1992 anders: Da lehnte die Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung diese Bezeichnung noch ab.
Deutliche Unterschiede bestehen bei der Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Deutschland: Nur 20 Prozent der Ostdeutschen gegenüber 34 Prozent der Westdeutschen schätzen diese heute als "gut" ein. Noch vor fünf Jahren bewerteten Ost- und Westdeutsche die Wirtschaftssituation beinahe gleich günstig. Gesamtdeutsch wird die allgemeine Wirtschaftslage mit mehrheitlich "teils gut - teils schlecht" eingeschätzt. Die eigene Wirtschaftslage wird dagegen deutlich besser beurteilt: 45 Prozent der Ostdeutschen und 54 Prozent der Westdeutschen bezeichnen sie als "gut", nur 7 Prozent der Westdeutschen und 10 Prozent der Ostdeutschen sagen, dass ihre eigene wirtschaftliche Situation schlecht sei.
69 Prozent der Ostdeutschen finden den Solidaritätszuschlag auf die Lohn- und Einkommenssteuer zur Finanzierung der deutschen Einheit heute richtig, nachdem Anfang 1995 noch eine Mehrheit der Ostdeutschen gegen dessen Wiedereinführung war. 44 Prozent der Westdeutschen akzeptieren den Solidaritätszuschlag. Gesamtdeutsch nimmt die Zustimmung zum Solidaritätszuschlag mit steigendem Bildungsgrad zu. Bemerkenswert ist, dass die unter Fünfundzwanzigjährigen sich mit deutlicher Mehrheit (62 Prozent) für den Solidaritätszuschlag aussprechen. In den anderen Altersgruppen gibt es wenig Unterschiede.
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