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Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer Oktober 2000
SPD in der politischen Stimmung wieder vorn
Energiepreise und Ökosteuer haben deutlich an Bedeutung verloren

Mainz (ots)

Ein weiteres Mal hat sich die politische Stimmung in
Deutschland stark verändert. Im Oktober liegt die SPD wieder vorn,
sie erreicht 43 Prozent (Sept. 39 Prozent), CDU/DSU erreichen nur
noch 37 Prozent (Sept. 42 Prozent). Bündnis 90/Grüne 7 Prozent (Sept.
6 Prozent), FDP 6 Prozent (Sept. 5 Prozent), PDS unverändert 4
Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, dann
spielten auch längerfristige Bindungen der Wähler eine größere Rolle.
Die Projektion im Oktober sieht so aus: SPD 41 Prozent (+ 1),
Bündnis90/Grüne unverändert 6 Prozent, CDU/CSU 37 Prozent (-1), FDP
unverändert 6 Prozent, PDS unverändert 5 Prozent, andere Parteien
unverändert 5 Prozent.
Bei der Frage nach den wichtigsten Themen in Deutschland hat sich
erneut eine sehr deutliche Änderung ergeben. Im September war die
Arbeitslosigkeit nach sieben Jahren an der Spitze von dem Thema
Benzin/Energie abgelöst worden, im Oktober zeigt sich mit der
Arbeitslosigkeit auf Platz 1 wieder die gewohnte Reihenfolge:
Arbeitslosigkeit 46 Prozent (Sept. 38 Prozent), Rechtsradikale 23
Prozent  (Sept. 13 Prozent), Benzin/Energie 22 Prozent (Sept. 48
Prozent), Ausländer/Asyl 14 Prozent (Sept. 8 Prozent), Rente 11
Prozent (Sept. 12 Prozent).
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland gibt
es eine Veränderung: Kurt Biedenkopf wurde von den Befragten nicht
mehr zu den Top Ten gerechnet, Walter Riester ist neu dabei.
Auf Platz 1 der Beliebtheitsskala weiterhin Joschka Fischer mit
1.6 (Sept. 1.7), Gerhard Schröder 1.4 (Sept. 1.6), Angela Merkel 1.0
(Sept. 1.4), Hans Eichel 0.9 (Sept. 1.0), Edmund Stoiber 0.5 (Sept.
0.9), Rudolf Scharping 0.4 (Sept. 0.5), Friedrich Merz 0.0 (Sept.
0.2), Walter Riester neu mit 0.0, Jürgen Möllemann -0.5 (Sept. -0.1),
Jürgen Trittin -1.0 (Sept. -1.1).
Auffallend in diesem Monat, dass nahezu alle Politiker schlechter
bewertet werden als im September, vor allem trifft es die
Unionspolitiker. Trotz dieser Stimmungsverbesserung für die Regierung
nimmt die Ablehnung der Ökosteuer sogar zu. Jetzt sind 61 Prozent
(Sept. 58 Prozent) für die Aussetzung der Ökosteuer, 33 Prozent
(Sept. 35 Prozent) sind für die Beibehaltung. Selbst 47 Prozent der
SPD-Anhänger sprechen sich für die Aussetzung der Ökosteuer (Sept. 42
Prozent) aus.
Die Ausgleichsmaßnahmen - Entfernungspauschale und
Heizkostenzuschüsse - halten nur 26 Prozent für ausreichend, 66
Prozent für nicht ausreichend, 9 Prozent haben keine Meinung.
Die NPD sollte verboten werden: ja, meinen 66 Prozent, 28 Prozent
sagen nein, keine Meinung 6 Prozent.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 16. bis 19. Oktober 2000 unter 1.294 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, dem 17.
November 2000, nach dem "heute journal".
Weitere Informationen zum Politbarometer stehen gegen 19.00 Uhr im
Internet unter www.zdf.msnbc.de zur Verfügung.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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