"Mordakte Museum"
ZDF-Magazin "Terra X" über ein dunkles Kapitel der Wissenschaftsgeschichte
Mainz (ots)
Schädel und Skelette Eingeborener haben sich Wissenschaftler im 19. Jahrhundert auf dubiosen Wegen für Studien der Entwicklungsgeschichte des Menschen besorgt. Sogar vor Auftragsmorden sollen sie nicht zurückgeschreckt sein. Die "Terra X"-Dokumentation "Mordakte Museum" verfolgt am Sonntag, 6. März 2011, 19.30 Uhr, heiße Spuren zurück bis nach Namibia, als es noch die Kolonie Deutsch-Südwestafrika war. Außerdem begleitet sie den Berliner Evolutionsforscher Dr. Matthias Glaubrecht in die Weiten Australiens auf der spannenden Suche nach Beweisen.
Die ZDF-Dokumentation deckt ein lange verheimlichtes Kapitel der Wissenschaft auf, in dem namhafte Persönlichkeiten und Museen weltweit eine Rolle spielen. Sie wollten beweisen, dass die Naturvölker lediglich eine Art Vorstufe des modernen weißen Menschen sind. Zu Hunderten wurden Schädel von Herero-Kriegern aus dem Kriegsgebiet in Deutsch-Südwestafrika nach Deutschland verschifft. Und aus Australien, wo die Ureinwohner im Zuge der britischen Kolonisierung als Freiwild betrachtet wurden, verschafften sich damalige Wissenschaftler soviel Forschungs-"Material" wie irgend möglich.
Heute suchen Aborigines und Vertreter afrikanischer Stämme in deutschen und anderen europäischen Museen nach den verschwundenen Überresten ihrer Ahnen und fordern deren Herausgabe. Denn nach ihrem Glauben kommen die Geister der Ahnen erst dann zur Ruhe, wenn sie nach traditionellen Ritualen in heimischer Erde würdevoll bestattet werden. Vor dem Hintergrund überwältigender Landschaften erzählt "Terra X" bewegende Geschichten über traurige Schicksale, die Ureinwohner im Namen der Forschung erlitten.
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