ZDFinfo bietet exklusiven Blick hinter die Kulissen von Preußens Schlösser
Vorbereitungen auf 300. Geburtstag des "Alten Fritz"
Mainz (ots)
Es ist ein Geburtstag von königlichem Rang, der nächstes Jahr in Potsdam gefeiert wird: Vor 300 Jahren wurde Friedrich II. geboren. Er machte Preußen zur Großmacht in Europa, was ihm den Titel "Friedrich der Große" einbrachte. Für sein Volk war er "der Alte Fritz". ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert blickte für ihre Reportage "Alter Fritz in neuem Glanz - Friedrich der Große" am Mittwoch, 28. Dezember 2011, 19.02 Uhr, in ZDFinfo exklusiv hinter die Kulissen der preußischen Schlösser in Potsdam.
Zum ersten Mal öffnen sich 2012 Türen zu Königsgemächern, die seit Jahrzehnten verschlossen waren. Es werden Möbelstücke restauriert, die der "Alte Fritz" selbst nutzte, Kunstwerke heimgeholt, Wandbehänge nachgewebt, der Park von Sanssouci in Teilen wie früher gestaltet. Eine Jahrhundertausstellung ist in Vorbereitung im Neuen Palais - in einem denkmalgeschützten Schloss ohne Strom und Heizung ist das allein schon eine Mammutaufgabe.
Zum Jubiläum soll alles besonders glänzen, sollen Preußens Schlösser und Gärten mit neuem Leben erfüllt werden, sind Lustbarkeiten in Planung, und Theaterstücke extra geschrieben worden. Britta Hilpert zeigt, wie preußische Pracht aufpoliert wird, welche Mühe das kostet und welche Menschen dahinter stehen.
Zu ihnen gehört Thomas Kühn. Er renovierte schon zu DDR-Zeiten alte Möbel im Schloss von Sanssouci. Dass er nun die Armlehnstühle und das Sofa des Alten Fritz aufarbeiten darf, ist einer der Höhepunkte seines Berufslebens. Monate braucht er für ein einzelnes Stück, denn alles wird original nach der damaligen Methode aufgearbeitet.
Die Restauratorin Uta Göttel hat zwei Jahre ihres Lebens in ein einziges Zimmer, in das "Tassenkopfzimmer", gesteckt. Dieser Raum ist außergewöhnlich: oval der Grundriss, oval auch die Decke. Die alten Latten wurden eigens gebogen, um eine Gartenlaube nachzuahmen. 2012 darf die Öffentlichkeit erstmals einen Blick darauf werfen. Ihre Kollegin Kathrin Lange kümmert sich um den in Stein gehauenen Machtanspruch des großen Königs: Am Neuen Palais gilt es 500 Skulpturen in Schuss zu bringen, jede einzelne erzählt vom Machtanspruch Friedrichs. Aber auch antike Kostbarkeiten werden heimgeführt: Die "Töchter des Lykomedes", die der aufgeklärte König zum Ruhm seines Hauses und aus Verehrung der Antike einst erwarb, werden nun erstmals seit Jahrzehnten wieder gemeinsam in Potsdam ausgestellt - nachdem Kathrin Lange und ihre Kollegen die griechischen Schönheiten wieder aufpoliert haben.
Und auch die Unterhaltung aus der Zeit von Friedrich erlebt eine Renaissance. Reiterfestspiele nach barocker Art, mit Kostümen und voltenspringenden Dressurpferden sollen im Schlosspark stattfinden. Wie Friedrich lebte, arbeitete und sich amüsierte war und ist opulent, teuer und großartig. Doch die Menschen, die sich 300 Jahre nach der Geburt "Friedrich des Großen" in seinen Dienst stellen sind überzeugt: Die Mühe lohnt sich.
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