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ZDF-Kulturmagazin "aspekte" berichtet über Kunstfälscher Beltracchi
Mehr gefälschte Bilder als bisher angenommen

Mainz (ots)

Die Beltracchi-Fälschungen und damit der größte deutsche Kunstfälscherskandal nach Kriegsende sind am Freitag, 9. März 2012, 23.00 Uhr, Thema im ZDF-Kulturmagazin "aspekte". Es scheint mehr Fälschungen zu geben, als bisher angenommen.

Der renommierte Kunsthistoriker Ralph Jentsch äußerte gegenüber "aspekte", Wolfgang Beltracchi selbst habe von "einer 30-jährigen Fälscherkarriere" gesprochen. "Wenn man dies hochrechne, sei es kein Problem, zehn Bilder pro Jahr zu malen. Das ergebe 300 Gemälde." Er, Jentsch, habe die Suche nach bisher unentdeckten Fälschungen auf dem Kunstmarkt nicht aufgegeben.

Bisher war man von wesentlich weniger Bildern ausgegangen. In einem Interview, das der verurteilte Kunstfälscher Beltracchi dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" gegeben hatte, hatte er eingeräumt, "ungefähr 50" unterschiedliche Künstler gefälscht zu haben. Beltracchi wurde im vergangenen Jahr wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt. Bei diesem Prozess wurden jedoch nur 14 Bilder verhandelt, von denen er zugab, dass sie aus seiner Hand stammten. Dazu gehören Werke von Max Ernst, Heinrich Campendonk oder Fernand Léger, die für bis zu fünf Millionen Euro in den Kunsthandel kamen.

Der Kunsthistoriker Ralph Jentsch hat gemeinsam mit dem LKA Berlin insgesamt 80 Bilder als Beltracchi-Fälschungen entlarvt. Jentsch, der den Nachlass der Sammlung des jüdischen Kunsthändlers Flechtheim verwaltet, hatte im Jahr 2010 das Verfahren zum größten deutschen Kunstfälscherskandal nach Kriegsende mit ins Rollen gebracht. Beltracchi hatte jahrzehntelang gemeinsam mit Helfern und seiner Frau den Kunstmarkt mit gefälschten Gemälden bedient.

Sollten neue Fälschungen bekannt werden, die "nachweislich nicht verjährt sind und nicht Gegenstand der Verfahrensabsprache beim Landgericht Köln waren", könne von Amts wegen ein neues Verfahren gegen Beltracchi eingeleitet werden, erklärte der Sprecher der Staatsanwalt Köln, Bremer, gegenüber "aspekte".

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120

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