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ots.Audio: Eine Chronologie des Versagens - das Attentat von München 1972: Hochkarätig besetzter ZDF-Film schildert die unfassbaren Ereignisse der Tragödie vom 5. September 1972 MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

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Mainz (ots)

Anmoderation:

Es sollten heitere Olympische Sommerspiele werden, damals 1972 in München. Aber was so positiv und friedlich begann, mündete in einer Tragödie - aus den Spielen wurde blutiger Ernst: Am frühen Morgen des 5. September dringen acht Palästinenser ins Olympische Dorf ein und nehmen die israelische Olympiamannschaft als Geiseln. Die Terroristen fordern im Austausch für die gefangenen Athleten die Freilassung von 234 in Israel Inhaftierten sowie der in Stammheim einsitzenden RAF-Gründern Ulrike Meinhof und Andreas Baader. Wir alle wissen: Das Geiseldrama endete beim Befreiungsversuch mit einem Blutbad. Was viele nicht wissen: Der damalige Krisenstab war mit der Situation hoffnungslos überfordert. Das ZDF hat die dramatischen Ereignisse von 1972 jetzt verfilmt. "München 72 - Das Attentat" läuft am Montag (19.3.) um 20:15 Uhr und zeigt eines der wichtigsten Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte, sagt der stellvertretende ZDF-Programmdirektor Reinhold Elschot:

1. O-Ton Reinhold Elschot

Es ist der Moment, in dem Nachkriegsdeutschland seine Unschuld verloren hat. Es ist die Stunde Null des internationalen Terrorismus, und es war damals nicht damit zu rechnen. Ich glaube, das ist eine Geschichte, die man unbedingt noch einmal erzählen muss. Es ist keine Heldengeschichte, es ist eine Geschichte des Scheiterns, aber mit der Konsequenz, dass danach ja die GSG9 gegründet wurde. Und das ist der Punkt: Deutschland hat damals gelernt, wir müssen etwas machen - und man hat etwas gemacht. (0:24)

Der Ausdruck "menschliches Versagen" bekam durch die Ereignisse von München eine ganz neue, traurige Qualität. Der bis in die kleinsten Nebenrollen vorzüglich besetzte ZDF-Film dokumentiert diese Chronologie des Scheiterns eindrucksvoll. Die Fehlerkette ist aus heutiger Sicht so unfassbar und absurd, dass Heino Ferch - er spielt den damaligen Polizeipräsidenten - nur mit dem Kopf schütteln kann:

2. O-Ton Heino Ferch

Über die Hilflosigkeit der Verantwortlichen, die versucht haben, aus diesem Attentat ein möglichst erfolgreiches Ende zu gestalten. Dass das überhaupt nicht der Fall war und dass die Inkompetenz der Verantwortlichen eklatant war, hat mich erschüttert. (0:14)

Gedreht wurde das Drama an Originalschauplätzen. Im Gegensatz zu Steven Spielberg durfte die ZDF-Crew als erstes Filmteam überhaupt im Olympischen Dorf in der Münchener Connollystraße drehen. Dort also, wo der Anführer der Geiselnehmer mit dem Krisenstab verhandelt hat und wo es die ersten Toten zu beklagen gab. Für die Schauspieler Bernadette Heerwagen und Felix Klare war die Begegnung mit dem historischen Ort des Schreckens mehr als bedrückend:

3. O-Ton Bernadette Heerwagen und Felix Klare

Heerwagen: Das war ein unglaublicher Moment. Unheimlich und zugleich auch toll. Es war aber auch so, dass ich nicht in das Haus reingehen konnte. Es gibt immer noch diese Originalwohnung, die an Studenten vermietet wird mit den Einschusslöchern und ich habe mich nicht getraut, da rein zu gehen. - Klare: Als ich da wirklich vor dieser Wohnung stand und ich noch gesehen habe, da musste noch das letzte Inventar ausgeräumt werden, weil da wirklich wieder Leute drin wohnen - Karma technisch würde ich das niemals machen, in so eine Wohnung zu ziehen und dort zu leben, als ob da nichts gewesen wäre. (0:33)

Anders als etwa in Steven Spielbergs Kinofilm "München", der die Geschichte verstärkt aus der Täter-Perspektive erzählt, kümmert sich die ZDF-Version um die Gefühlslage der Opfer und deren Angehörigen. Ein großes emotionales Plus, so Reinhold Elschot:

4. O-Ton Reinhold Elschot

Die Israelis sind sozusagen unsere Protagonisten. Und wir haben sie sehr eingebunden und sind sehr froh, dass wir mit Dror Zahavi einen Regisseur jüdischen Glaubens gewonnen haben, der gerade damit sehr sensibel umgegangen ist. (0:12)

Abmoderation:

Als die Spiele ihre Unschuld verloren haben. "München 72 - Das Attentat" - die dramatische ZDF-Verfilmung dokumentiert die schier unfassbare Kombination aus Fehlern, Inkompetenz und Dilettantismus, die elf israelischen Geiseln, einen deutschen Polizisten und fünf Terroristen das Leben gekostet hat. Der Film läuft am Montag (19.3.) um 20.15 Uhr im ZDF.

ACHTUNG REDAKTIONEN: 
  
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
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Ansprechpartner:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0

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