Die Kunst des Aufhörens
Letzte Ausgabe des "Philosophischen Quartetts" im ZDF
Mainz (ots)
Das "Philosophische Quartett" verabschiedet sich am Sonntag, 13. Mai 2012, 0.10 Uhr. Nach 10 Jahren und 63 Sendungen beschließen die Philosophen und Moderatoren Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski die ZDF-Sendereihe mit dem Thema: "Die Kunst des Aufhörens". Ihre Gäste sind der Schriftsteller Martin Walser und der Verleger und Autor Michael Krüger.
Aller Anfang ist schwer - und angefangen wird unablässig, denn die moderne Gesellschaft setzt auf stetiges Wachstum. Aufhören dagegen gilt fast immer als Scheitern. Es fehlt an der Kunst, etwas zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Zumeist ist das Aufhören von außen bestimmt, wie es zahlreiche Beispiele aus der Politik, dem Showbusiness oder dem Sport zeigen. Wie kann ein selbstbestimmtes Aufhören gelingen? Wie kann man das Gespür für die angemessene Dauer entwickeln und die Entschlossenheit zeigen, im richtigen Moment selbst den Schlusspunkt zu setzen? Wohnt dem Aufhören vielleicht sogar "ein Zauber inne" wie Hermann Hesse es für jeden Anfang konstatiert? Kann Aufhören also nicht nur Verlust, sondern auch Befreiung bedeuten? Über diese Fragen, die nicht nur das Politische, sondern vor allem das Menschlich-Existenzielle berühren, unterhalten sich Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski mit dem 85-jährigen Martin Walser und dem 69-jährigen Michael Krüger, zwei herausragende Literaten, denen das Thema nicht fremd sein dürfte.
Im Anschluss an die letzte Ausgabe des "Philosophischen Quartetts" lässt das ZDF unter dem Titel "10 Jahre lautes Nachdenken" um 1.15 Uhr noch einmal die Höhepunkte der Sendereihe Revue passieren. Zahlreiche Auftritte und Ausschnitte aus verschiedenen Sendungen rufen in 90 Minuten die wichtigsten Debatten ins Gedächtnis: von der ersten Sendung am 20. Januar 2002 über Angst und Unsicherheit nach den Anschlägen vom 11. September 2011 mit Bergsteigerlegende Reinhold Messner und Friedenspreisträger Friedrich Schorlemmer, über kritische Fragen rund um den Irakkrieg mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, bis hin zum Gipfeltreffen der Groß-Feuilletonisten Fritz J. Raddatz und Joachim Fest zum Thema Intimität und Öffentlichkeit. Noch einmal erleben die Zuschauer die Betroffenheit des Schriftstellers und Augenzeugen Josef Haslinger und des ZEIT-Chefredakteurs Giovanni di Lorenzo, die über die Tsunami-Katastrophe des Jahres 2004 sprechen. Der Rückblick zeigt, wie Bernhard Bueb durch seinen Auftritt im "Philosophischen Quartett" zum Bestseller-Star eines strengen Erziehungsratgebers wurde, und wie der äthiopische Prinz und Bestsellerautor Asfa-Wossen Asserate den Zuschauern erklärt, was gute Manieren sind. Die Schriftstellerin Monika Maron beschreibt, was Glück bedeutet, und Ex-Außenminister Joschka Fischer fragt sich, ob Imperien die Welt retten können.
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