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"Leider hatte Gott andere Prioritäten"/ Samuel Koch zu Gast im ZDF-Magazin "sonntags"

Mainz (ots)

Mit großer Offenheit spricht Samuel Koch am Sonntag, 2. September 2012, 9.02 Uhr, im ZDF-Magazin "sonntags" über sein Leben nach dem Unfall bei "Wetten, dass..?". In einem ausführlichen Interview beschreibt er, wie der Alltag inzwischen für ihn aussieht: "Ein guter Tag ist, wenn mich mein Bruder mal einfach aus dem Rollstuhl packen kann und mich in irgendein Gewässer schmeißt. Mit mir da planscht. Auch wenn ich eher schwimme wie ein Stein."

Mit ZDF-Reporterin Doro Wiebe-Plutte besucht er Stationen seines früheren Lebens - darunter die Sporthalle, in der er früher trainiert hat: "Das ist schon ein bisschen eklig für mich. Es riecht gut, nach Schweiß, Magnesium und Blut. Aber die Realität holt mich ein, dass ich das alles nicht mehr kann - nur in meiner Fantasie. Viele sagen ja, dass es sich nicht lohnt, in der Vergangenheit zu leben. Das stimmt schon. Aber Fantasie ist ja auch eine Form von Gegenwart."

Millionen Zuschauer sahen in der "Wetten, dass"-Sendung am 4. Dezember 2010, wie sich der Sportler Samuel Koch bei dem Versuch, ein fahrendes Auto auf Sprungfedern zu überspringen, verletzte und liegenblieb. Wieder bei Bewusstsein, auf der Intensivstation, habe er noch an eine vollständige Genesung geglaubt, erzählt Koch. "Dann kam meine Mutter zu mir und sagte: 'Aber Trampolinspringen, das solltest du nicht mehr machen, das ist wahrscheinlich für immer verboten.' Da war ich total geschockt. Ich dachte: Was? Das ist doch das Wichtigste!" Später stellte sich heraus, dass er vom ersten Halswirbel abwärts gelähmt bleiben würde. Dennoch hofft er noch immer. Sein Rückenmark wurde bei dem Unfall nicht ganz durchtrennt, und so könnten Fähigkeiten tatsächlich zurückkommen. "Ich würde die Ziele nach oben hin nicht abschließen", sagt Samuel Koch. "Solange mein Zustand nicht stagniert, stagniert auch nicht die Hoffnung."

Vom Berühmtsein hält er nichts. "Ich sehe wenig Ruhmhaftes an mir." Auch als "Mutmacher" oder "Motivator" sieht er sich eher nicht: "Vor einer Kamera würde ich natürlich nie rumheulen oder mich deprimiert zeigen. Aber es gibt Momente, in denen ich echt durchhänge." Sein Glaube an Gott helfe ihm in solchen Momenten, sagt er, auch wenn er nicht erklären kann, warum er noch gläubig ist, nach dem, was ihm passiert ist. "Ich glaube, Gott hatte andere Prioritäten, die ich nur nicht kenne. Leider hatte er andere Prioritäten."

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