35. Jahrestag der Befreiung der "Landshut"-Geiseln in Mogadischu/ Damaliger Co-Pilot und GSG9-Einsatzleiter im ZDF zu Gast bei "Volle Kanne"
Mainz (ots)
Es war das Ereignis, das als Höhepunkt des so genannten Deutschen Herbstes gilt und gleichzeitig dessen Ende einläutete: Anlässlich des 35. Jahrestages der Befreiung der "Landshut"-Geiseln im somalischen Mogadischu sind der damalige Leiter der GSG9-Truppe, Ulrich Wegener, und der Co-Pilot der entführten Lufthansa-Maschine, Jürgen Vietor, am Donnerstag, 18. Oktober 2012, 9.05 Uhr, zu Gast in der ZDF-Livesendung "Volle Kanne - Service täglich". Beide Gäste schildern, wie sie jenes Ereignis erlebten, das eine der schwersten innenpolitischen Krisen der Bundesrepublik Deutschland begründete.
Als am 18. Oktober 1977 ein GSG9-Kommando unter der Führung von Ulrich Wegener die von Terroristen entführte Landshut-Maschine auf dem Flughafen von Mogadischu stürmt, steht viel auf dem Spiel - das Leben von 86 Geiseln ist in Gefahr. Aber auch die politische Erpressbarkeit eines Staates wird auf die Probe gestellt. "Mir war die ganze Zeit bewusst, welche enorme Bedeutung diese Geschichte für die Bundesrepublik Deutschland hatte. Der Krisenstab war sehr angespannt, und wir standen sehr unter Druck. Alle wollten, dass es glimpflich zu Ende geht - allen voran Bundeskanzler Helmut Schmidt", beschreibt Ulrich Wegener vorab der "Volle Kanne"-Redaktion die damalige Situation.
Jürgen Vietor erlebt die Brutalität der Entführer als Co-Pilot hautnah und überlebt die Geiselnahme nur um Haaresbreite. Nach dem tagelangen Irrweg der gekaperten Maschine und der kaltblütigen Ermordung des Flugkapitäns Jürgen Schumann steuert er das Flugzeug alleine nach Mogadischu - mit der alleinigen Verantwortung für Passagiere und Crew und dem ständigen Druck der Geiselnehmer im Nacken. "Es gab viele kritische Momente. Ich sollte zweimal erschossen werden. Einmal, weil ich die Baader-Meinhof-Gruppe als Terroristen bezeichnet habe, und dann, weil die Entführer meinten, auf meiner Uhr einen Davidstern entdeckt zu haben. Sie dachten, ich sei Jude. Aus dieser Situation bin ich nur mit Glück lebend heraus gekommen", erinnert sich Vietor.
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